Peter Haas, Geschäftsmann

Ein alltägliches Ärgernis stellen für mich die Tücken der Technik und die Unfähigkeit der Benutzer, diese zu durchschauen, dar. Das hängt damit zusammen, dass niemand mehr eine Gebrauchsanleitung studieren will. Es ärgert mich, wenn Leute Dinge wie das Handy nicht richtig bedienen können und mir zum Beispiel unnötige Botschaften auf der Mobilbox hinterlassen, obwohl ich ja eh ihre Nummer am Display sehen kann. Dazu kommt, dass wir heute theoretisch in Sachen Kommunikation mit Mobiltelefon, Fax, Post, Internet usw. perfekt vernetzt sind, in der Praxis wird allerdings alles immer unsicherer. Was die Post betrifft, warte ich heute manchmal drei Wochen auf einen Brief oder bekomme ihn gar nicht. Beim E-Mail weiß ich nicht, ob's auch tatsächlich beim Adressaten angekommen ist. SMS kommen mitunter auch verspätet an. Eine Telefonnummer herauszufinden wird immer komplizierter und teurer, in vielen Bereichen ist man immer ungeschützter, und der Missbrauch nimmt meiner Meinung nach auch zu.

Foto: Aleksandra Pawloff

Franziska Ullmann, Architektin

Ich ärgere mich wahnsinnig über Ladegeräte für Handys und Netzanschlüsse für Laptops, weil auch innerhalb der gleichen Marken kaum ein Gerät zu einem anderen Modell passt. Das ist wirklich eine Zumutung für den Konsumenten, ganz abgesehen vom Elektroschrott, der sich da über die Jahre ansammelt. Ich trage also permanent mehrere Kabel mit mir herum, weil ich zum Beispiel für meine Aufenthalte in Deutschland ein eigenes Telefon benütze.

Es kommt so weit, dass man die Ladegeräte auch noch beschriften muss, damit man sich auskennt. Für mich ist das wirklich eine Belastung, und ich finde, das gehört vereinheitlicht, vom Konsumentenschutz oder von der EU, oder von wem auch immer. Sonst wird ja auch alles geregelt.

Foto: Aleksandra Pawloff

Georg Hoanzl, Produzent und Kulturmanager

Was mir immer wieder Stirnrunzeln bereitet, ist das Wickeln meiner siebenmonatigen Tochter. Der eigentliche Ärger ist die Sache mit dem Verschluss. Also das ist so: Wenn ich das Mädchen wickle, soll das eine faltenfreie Angelegenheit sein, die meine ganze Konzentration erfordert. Die Kleine ist sehr lebhaft, und das macht die Sache nicht gerade leichter. Wenn ich also eine Seite glücklich verschlossen habe, kommt der Knackpunkt, nämlich die andere Seite. Sobald das Dirndl merkt, dass da auf der einen Seite etwas wegsteht - und das merkt sie so gut wie immer -, reißt sie einfach an. Das Schwierige ist also, das Kind zu beschäftigen und auszutarieren. Natürlich ärgere ich mich nicht über meine Tochter, sondern über den Verschluss. Vielleicht könnte man es besser machen, wenn man eine Art Lasche anbringt, in der man das wegstehende Teil des Verschlusses verstecken kann. Eine solche Windel sollte man dann als Vaterwindel verkaufen. Meine Frau tut sich nämlich viel leichter.

Foto: Aleksandra Pawloff

Walter Bohatsch, Visueller Gestalter

Ich bin seit langem Brillenträger und hab' laufend meine Kämpfe mit Brillen. Ich hantiere dauernd mit ihnen rum, weil ich im Schnitt alle 20 Minuten den Arbeitsplatz wechsle. Jeder Wechsel ist auch ein Brillenwechsel, je nach Tätigkeit. Ich meine, die Brille an sich nervt mich nicht. Aber sie prägt den Alltag. Die Suche nach ihr ist das Nervige. Um den Hals mag ich sie nicht tragen, die Gleitsichtbrille hab' ich auch probiert, und Kontaktlinsen hauen in meinem Fall auch nicht hin. Das heißt, ich werde weiterhin suchen. Es ist ein richtiges Hass-Liebes-Verhältnis zur Brille.

Foto: Aleksandra Pawloff

Julia Stemberger, Schauspielerin

Das Bedienen meines Badezimmer-Abfalleimers erfordert höchste Konzentration. Obwohl ich über seine Tücken Bescheid weiß, passiert es immer wieder, dass der obere Schwenkteil herunterfällt. Das geschieht so ungefähr dreimal pro Woche. Dabei werfe ich das dem Kübel gar nicht vor, sondern eher mir selbst. Ich hätte mir einfach einen besseren kaufen sollen. Allerdings hatte ich keine Ahnung, dass er solche Mätzchen macht. Und das ärgert mich manchmal so, dass ich den oberen Teil gar nicht mehr draufsetze. Die Zukunft des Kübels wird so aussehen, dass er die nächste Übersiedlung nicht mitmachen wird. Das ist dann die Strafe.

Foto: Aleksandra Pawloff

Hannah Neunteufel, Veranstaltungsmanagerin

Was mich zum Wahnsinn treibt, sind Bleistifte. Nicht das Objekt an sich, aber bei mir ist eine wahre Bleistift-Seuche ausgebrochen. Ich habe mal welche machen lassen, und seither tauchen die Dinger an den unmöglichsten Orten auf, im Auto, im Badezimmer, sogar als Haarnadel auf meinem Kopf. Ich glaube, es waren so an die 5000, die ich damals als Give-away produzieren ließ. Wir verschenken auch dauernd welche, aber die Dinger werden einfach nicht weniger. Ich spitze sie auch nicht und verwende sie somit nur so lange, bis sie stumpf sind.
Ich glaube sogar, dass die sich vermehren. Dabei schauen sie nett aus, sie sind so zartgrün, mittelhart, aber ich kann einfach nicht mehr. Also jeder, der will, kann welche haben.

derStandard/rondo/20/09/02
Text: Michael Hausenblas
Fotos: pawloff.com

Foto: Aleksandra Pawloff

Peter Haas
Geschäftsmann
Ein alltägliches Ärgernis stellen für mich die Tücken der Technik und die Unfähigkeit der Benutzer, diese zu durchschauen, dar. Das hängt damit zusammen, dass niemand mehr eine Gebrauchsanleitung studieren will. Es ärgert mich, wenn Leute Dinge wie das Handy nicht richtig bedienen können und mir zum Beispiel unnötige Botschaften auf der Mobilbox hinterlassen, obwohl ich ja eh ihre Nummer am Display sehen kann. Dazu kommt, dass wir heute theoretisch in Sachen Kommunikation mit Mobiltelefon, Fax, Post, Internet usw. perfekt vernetzt sind, in der Praxis wird allerdings alles immer unsicherer. Was die Post betrifft, warte ich heute manchmal drei Wochen auf einen Brief oder bekomme ihn gar nicht. Beim E-Mail weiß ich nicht, ob's auch tatsächlich beim Adressaten angekommen ist. SMS kommen mitunter auch verspätet an. Eine Telefonnummer herauszufinden wird immer komplizierter und teurer, in vielen Bereichen ist man immer ungeschützter, und der Missbrauch nimmt meiner Meinung nach auch zu.

Franziska Ullmann
Architektin
Ich ärgere mich wahnsinnig über Ladegeräte für Handys und Netzanschlüsse für Laptops, weil auch innerhalb der gleichen Marken kaum ein Gerät zu einem anderen Modell passt. Das ist wirklich eine Zumutung für den Konsumenten, ganz abgesehen vom Elektroschrott, der sich da über die Jahre ansammelt. Ich trage also permanent mehrere Kabel mit mir herum, weil ich zum Beispiel für meine Aufenthalte in Deutschland ein eigenes Telefon benütze.

Es kommt so weit, dass man die Ladegeräte auch noch beschriften muss, damit man sich auskennt. Für mich ist das wirklich eine Belastung, und ich finde, das gehört vereinheitlicht, vom Konsumentenschutz oder von der EU, oder von wem auch immer. Sonst wird ja auch alles geregelt.

Georg Hoanzl
Produzent und Kulturmanager
Was mir immer wieder Stirnrunzeln bereitet, ist das Wickeln meiner siebenmonatigen Tochter. Der eigentliche Ärger ist die Sache mit dem Verschluss. Also das ist so: Wenn ich das Mädchen wickle, soll das eine faltenfreie Angelegenheit sein, die meine ganze Konzentration erfordert. Die Kleine ist sehr lebhaft, und das macht die Sache nicht gerade leichter. Wenn ich also eine Seite glücklich verschlossen habe, kommt der Knackpunkt, nämlich die andere Seite. Sobald das Dirndl merkt, dass da auf der einen Seite etwas wegsteht - und das merkt sie so gut wie immer -, reißt sie einfach an. Das Schwierige ist also, das Kind zu beschäftigen und auszutarieren. Natürlich ärgere ich mich nicht über meine Tochter, sondern über den Verschluss. Vielleicht könnte man es besser machen, wenn man eine Art Lasche anbringt, in der man das wegstehende Teil des Verschlusses verstecken kann. Eine solche Windel sollte man dann als Vaterwindel verkaufen. Meine Frau tut sich nämlich viel leichter.

Walter Bohatsch
Visueller Gestalter
Ich bin seit langem Brillenträger und hab' laufend meine Kämpfe mit Brillen. Ich hantiere dauernd mit ihnen rum, weil ich im Schnitt alle 20 Minuten den Arbeitsplatz wechsle. Jeder Wechsel ist auch ein Brillenwechsel, je nach Tätigkeit. Ich meine, die Brille an sich nervt mich nicht. Aber sie prägt den Alltag. Die Suche nach ihr ist das Nervige. Um den Hals mag ich sie nicht tragen, die Gleitsichtbrille hab' ich auch probiert, und Kontaktlinsen hauen in meinem Fall auch nicht hin. Das heißt, ich werde weiterhin suchen. Es ist ein richtiges Hass-Liebes-Verhältnis zur Brille.

Julia Stemberger
Schauspielerin
Das Bedienen meines Badezimmer-Abfalleimers erfordert höchste Konzentration. Obwohl ich über seine Tücken Bescheid weiß, passiert es immer wieder, dass der obere Schwenkteil herunterfällt. Das geschieht so ungefähr dreimal pro Woche. Dabei werfe ich das dem Kübel gar nicht vor, sondern eher mir selbst. Ich hätte mir einfach einen besseren kaufen sollen. Allerdings hatte ich keine Ahnung, dass er solche Mätzchen macht. Und das ärgert mich manchmal so, dass ich den oberen Teil gar nicht mehr draufsetze. Die Zukunft des Kübels wird so aussehen, dass er die nächste Übersiedlung nicht mitmachen wird. Das ist dann die Strafe.

Vielleicht kommt aber doch noch eine Art Zuneigung für das Ding auf. Ich bin eigentlich ein treuer Mensch, der beinahe hamsterartig mit Gegenständen umgeht. Nur bei wirklich tiefen, inneren Erneuerungsprozessen kommt es doch zum Bruch.

Hannah Neunteufel
Veranstaltungsmanagerin
Was mich zum Wahnsinn treibt, sind Bleistifte. Nicht das Objekt an sich, aber bei mir ist eine wahre Bleistift-Seuche ausgebrochen. Ich habe mal welche machen lassen, und seither tauchen die Dinger an den unmöglichsten Orten auf, im Auto, im Badezimmer, sogar als Haarnadel auf meinem Kopf. Ich glaube, es waren so an die 5000, die ich damals als Give-away produzieren ließ. Wir verschenken auch dauernd welche, aber die Dinger werden einfach nicht weniger. Ich spitze sie auch nicht und verwende sie somit nur so lange, bis sie stumpf sind.

Ich glaube sogar, dass die sich vermehren. Dabei schauen sie nett aus, sie sind so zartgrün, mittelhart, aber ich kann einfach nicht mehr. Also jeder, der will, kann welche haben.