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Angelika Ratswohl, Geschäftsführerin des Frauenhauses Graz
ratswohl
Sozial-Landesrat Kurt Flecker
büro flecker
Graz - In einer Pressekonferenz am Donnerstag präsentierten Landesrat Flecker und Angelika Ratswohl, Geschäftsführerin des Frauenhauses Graz, die Pläne und Zeitvorgaben für das zweite Frauenhaus in der Steiermark, namentlich in Kapfenberg. Mehr als jede 10. österreichische Frau in einer Paarbeziehung ... werde, laut Landesrat Flecker, misshandelt. Diese Rechnung führe für die Steiermark zu einer erschreckenden Zahl von 22.000, für Österreich zu 150.000 misshandelte Frauen und Mädchen. Gerade in diesem Bereich dürfe nicht auf populistische, und zumeist auch voyeuristische, Maßnahmen gesetzt werden. Stattdessen sei der Opferschutz und die Hilfeleistung in den Mittelpunkt zu rücken. Gerade das versuche LR Flecker mit der Installierung eines zweiten Frauenhauses zu erreichen. Die mit 1600 m² ausgestattete Einrichtung werde 15 Plätze für Frauen und 20 für Kinder bereitstellen, was noch immer nicht den Empfehlungen der EU (1 Platz auf 10 000 EinwohnerInnen) enspreche, aber dennoch den richtigen Weg markiere. Frauenhaus Graz im Jahr 2002 bisher über 100 Prozent ausgelastet Angelika Ratswohl, Geschäftsführerin des Frauenhauses Graz, unterstrich die Wichtigkeit der obersteirischen Einrichtung mit Erwähnung der Auslastung ihrer Institution. "Im ersten Halbjahr 2002 waren wir mit über 100 Prozent ausgelastet. Wenn eine Frau zu uns kommt, und wir eine Bedrohungssituation erkennen, schicken wir sie natürlich nicht wieder weg. Da lassen sich immer wieder Wege und Mittel finden." Trägerverein wird die Grazer Fraueninitiative sein, die mit ihrer Erfahrung aus Graz als kompetente Partnerin gewonnen werden konnte. Finanziert wird das Projekt, das laut Flecker jährliche Kosten von ungefähr 5 Millionen Schilling beansprucht, zu 60 Prozent vom Land Steiermark und 40 Prozent von den Sozialhilfevereinen. Gewaltschutzgesetz in Anhörung Derzeit sei auch ein neues Gewaltschutzgesetz in Anhörung, dass unter anderem die Unterhaltszahlungen des Vaters für die Kinder nach Besuch des Frauenhauses rückforderbar machen soll. Weitere Vorhaben in Zusammenhang mit der Installierung des neuen Frauenhauses soll auch die Prüfung der Notwendigkeit von "Krisenwohnungen" in der Region sein. Flecker: "In zwei Jahren werden wir schauen, ob auch solche weiteren Einrichtungen nötig sind." Die bereits im Bereich Obersteiermark vorhandenen Wohnungen werden aber nicht von Anfang an eingebunden. (e_mu)