Wien
Umstrittene Flächenwidmung in Wien-Alsergrund wird verschoben
Wegen anhaltender Proteste von Anrainervertretern und Rathausopposition gegen die Umwidmung
Wien - Die anhaltenden Proteste von Anrainervertretern und
Rathausopposition gegen die Umwidmung des Sportplatzes in der
Sensengasse in Wien-Alsergrund dürften gewirkt haben: Wie das
ORF-Radio Wien am Donnerstag berichtete, wird das Plandokument nicht
wie geplant morgen, Freitag, im Stadtsenat abgesegnet.
Planungsstadtrates Rudolf Schicker (S) habe mit Bürgermeister Michael
Häupl (S) die Absetzung der Widmung von der Tagesordnung vereinbart. Nach Schickers Wunsch soll nun eine Nachdenkpause eingelegt
werden, um mit den Anrainern weitere Gespräche über das Projekt
führen zu können. Damit soll die Umwidmung nicht schon wie geplant am
26.September im Gemeinderat beschlossen werden, sondern erst Ende des
Jahres. Ein Sprecher des Stadtrats bestätigte am Donnerstagnachmittag
die Verschiebung gegenüber der APA: Als Grund nannte er "anhaltende
Verwirrungen" um das Projekt. Bis Jahresende bleibe genügend Zeit, um
die Unklarheiten auszuräumen.
Nach den Plänen der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), in deren
Besitz das Grundstück ist, sollen in der Sensengasse Büros,
Geschäfte, universitäre Einrichtungen, Wohnungen und eine Tiefgarage
entstehen. Das umstrittene Projekt soll auf geschichtsträchtigem
Boden errichtet werden: Wo heute Studenten der Wiener Universität in
einer Gartenanlage mit rund 50 Bäumen trainieren, befand sich bis
1783 der Schottenfriedhof. Danach wurde das Gelände als botanischer
Garten des nahe gelegenen Josephinums genutzt. (APA)