Wien - Freier, die am Strich Sexdienste in Anspruch nehmen, will nun auch die FP bestraft sehen. Karin Landauer, nicht amtsführende Stadträtin, schließt sich damit Vorschlägen von Frauenstadträtin Renate Brauner (SP) an. In Brauners Ressort bereitet man die Novellierung des Prostituiertengesetzes vor. Bis dato werden nur jene Frauen bestraft, die illegal (ohne Registrierung und Gesundheitschecks) am Strich arbeiten. Landauer will auch jene bestrafen, die die - ihrer Ansicht nach - "eskalierende illegale Prostitution" in der "Anbahnung oder Ausübung" unterstützen. Zur Erinnerung: FP-Chef Hilmar Kabas gab einst die "richtige Stoßrichtung" gegen illegale Prostitution vor, als er in einer "illegalen Russenhütte" recherchierte. Gegen Bestrafungen aller Art wenden sich die Grünen. Sie wollen Sexarbeiterinnen sozialrechtlich absichern und ihnen Bildungsprojekte und Ausstiegshilfen anbieten. Experten zweifeln, dass die Prostitution mit Strafen eingedämmt werden kann. Sie fürchten eher, dass die Szene weiter in die Anonymität abdriftet. Gesundheitsvorsorge könne dann kaum mehr geleistet werden. (aw/DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.9.2002)