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Foto: EPA/AFP/ Olivier Morin
Straßburg - Mit einer kurzen Zeremonie hat das Europaparlament am Mittwoch sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Parlamentspräsident Pat Cox erinnerte an die "Pionierarbeit" der Gründungsväter, die wenige Jahre nach dem Krieg mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGSK) die Keimzelle der heutigen EU geschaffen haben. Nun gelte es, diese Arbeit fortzusetzen und die Herausforderung der "historischen Erweiterung" der Union zu verwirklichen, mahnte der irische Liberale. An der Feier nahmen mehrere frühere Parlamentspräsidenten teil. In Straßburg fand am 10. September 1952 die konstituierende Sitzung der "Gemeinsamen Versammlung" der EGSK statt. Ihre 78 Mitglieder wurden von den nationalen Parlamenten der sechs EGKS-Mitgliedsstaaten nach Straßburg entsandt. Seit 1979 wird das Europaparlament als einzige Instanz der EU durch Direktwahl bestimmt. Anstoß für die Gründung der EGSK gab wenige Jahre nach Kriegsende der damalige französische Außenminister Robert Schuman. Die ehemaligen Erzfeinde Deutschland und Frankreich, so die Idee des aus Lothringen stammenden Politikers, sollten ihre militärstategisch bedeutendsten Wirtschaftszweige, Kohle und Stahl, gemeinsam verwalten. Dem Vorstoß schlossen sich Italien und die Beneluxstaaten an. Unterzeichnet wurde der Gründungsvertrag für die Montanunion am 18. April 1951 in Paris, in Kraft trat er im Juli 1952. Der Vertrag war von vornherein auf 50 Jahre angelegt und lief somit im Juli dieses Jahres aus. (APA/dpa)