Film
Preise im Festival von San Sebastian vergeben
Schwarzhumoriges Sozialdrama gewinnt die "Goldene Muschel"
San Sebastian - Das schwarzhumorige spanische
Sozialdrama "Los lunes al sol" ("Montags in der Sonne") ist am Samstag
beim 50. Internationalen Filmfestival von San Sebastian als bester
Beitrag mit der "Goldenen Muschel" ausgezeichnet worden. Die
Entscheidung der Jury unter Vorsitz des deutschen Regisseurs Wim
Wenders wurde - im Gegensatz zu früheren Jahren - mit einmütigem
Applaus aufgenommen. Der deutsche Wettbewerbsbeitrag "Pigs will Fly"
von Eoin Moore ging leer aus. In "Los Lunes al sol", seinem vierten Spielfilm, erzählt Regisseur
Fernando Leon de Aranoa die Geschichte von drei Arbeitslosen in der
nordspanischen Hafenstadt Vigo. Die Hauptrolle spielt Javier Bardem,
der im vergangenen Jahr für "Before Night falls" von Julian Schnabel
eine Oscar-Nominierung erhalten hatte.
Weitere Preise
Der Preis für die beste Regie ging an den Chinesen Chen Kaige für
"Together", sein erstes Werk nach längerem Aufenthalt in den USA.
Hauptdarsteller Liu Peiqi erhielt für seine Rolle als virtuoser
Geigenspieler die "Silberne Muschel". Für den besten weiblichen Part
wurde die Spanierin Mercedes Sampietro in dem argentinischen Streifen
"Lugares comunes" (Gewöhnliche Orte) von Adolfo Aristarain
ausgezeichnet, der sich mit dem Russen Gennadi Ostrowski ("The
Lover") zudem den Drehbuchpreis teilt.
Den Sonderpreis der Jury erhielt der argentinische Beitrag
"Historias minimas" (Minimal-Geschichten) von Carlos Sorin, der vor
der malerischen Kulisse Patagoniens spielt.
Lebenswerke
Bei dem Festival in der baskischen Küstenstadt wurden in diesem
Jahr zudem Jessica Lange, Dennis Hopper und Bob Hoskins mit dem
"Donostia-Preis" für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der deutsche
Regisseur Volker Schlöndorff ("Die Blechtrommel") und sein US-Kollege
Francis Ford Coppola ("Der Pate") wurden mit Retrospektiven geehrt.
Das Filmfestival von San Sebastian ist das wichtigste in Spanien. Es
gehört neben den Festspielen von Cannes, Berlin und Venedig zu den
vier wichtigsten Kinoereignissen in Europa.
(APA/dpa)