Signal der Straße gegen Transitpolitik in Brüssel und Wien
Demo des Transitforums wird erstmals auch Fernpass lahm legen
Redaktion
,
Innsbruck
- "Sollen wir im
Inntal auch nach dem ,Jahr der
Berge‘ noch arbeiten können?
Sollen unsere Kinder gesund
leben können?" So lassen sich
die Motive für den Ende Oktober geplanten zwölfstündigen
Straßenprotest auf Tirols Autobahnen für Transitforum-
Chef Fritz Gurgiser zusammenfassen. Betriebsansiedlungen würden aufgrund der
Luftbelastung durch den Lkw-
Verkehr schwieriger (seit heute, Dienstag, gilt wegen
Grenzwertüberschreitungen
ein erweitertes Nachtfahrverbot für Lkw), die Beeinträchtigungen der Gesundheit von
Kindern seien "nachweisbar".
Nicht gegen das Tiroler
Nachtfahrverbot, wie zunächst kolportiert, sondern
gegen die auf EU-Ebene mit
Zustimmung der österreichischen Regierung geplante
Streichung der Obergrenze
von Lkw-Fahrten richtet sich
der Protest. Im November entscheidet das EU-Parlament.
Diesmal soll erstmals im Inntal statt wie bisher in Schönberg blockiert werden, was
auch den Verkehr Richtung
Vorarlberg/Schweiz betrifft.
Eine Paralleldemo am Fernpass soll das Ausweichen verhindern. Der Tag des Protestes
steht noch nicht fest.
Ohne Mengenbegrenzung
drohe eine Verdopplung der
Lkw-Fahrten auf der Brenner-
Inntal-Route. Dabei seien die
Stickoxidemissionen laut EU-Umweltagentur seit 1991 um
18 Prozent gestiegen. Gurgiser
sieht die EU und die Republik
zu ökologischem Handeln
verpflichtet - etwa durch die
Alpenkonvention, die in Österreich am 18. Dezember in
Kraft tritt. Darin ist fixiert,
"Belastungen und Risiken des
alpenquerenden Verkehrs auf
ein für Menschen, Tiere und
Pflanzen erträgliches Maß zu
senken". (Benedikt Sauer/DER STANDARD, Printausgabe, 1.10.2002)
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