Skurrilität gefragt: Arnold Schwarzenegger jongliert in japanischen Werbespots berauscht von einem Energy-Drink mit Männern, Mariah Carey macht als Trash-Amazone für Nescafe nicht gerade eine gute Figur.

Auf www.japander.com kann man sich die Seltsamkeiten im Medienarchiv ansehen. "Japander" ist ein Kunstwort aus "Pander", dem Mittelsmann zwischen heimlichen Lieben sowie "Japan" und bezeichnet einen westlichen Star, der seinen Ruhm dafür einsetzt, mit Werbefilmen Geld zu verdienen. Wenn man sich die Clips ansieht, versteht man auch, dass es außerdem "sich lächerlich machen in japanischen Medien" bedeuten kann, wie auf der Homepage erläutert wird.

Die Liste der prominenten Werbeträger ist lang: Dan Akroid, Antonio Banderas, Pierce Brosnan, Nicolas Cage, Mariah Carey, George Clooney, Sean Connery, Kevin Costner, Penelope Cruz, Cameron Diaz, Harrison Ford, Jodie Foster, Richard Gere, Mel Gibson, Whoopi Goldberg, Anthony Hopkins, Dennis Hopper, Jamiroquai und Jennifer Lopez sind neben vielen anderen Stars für japanische Produkte im Einsatz.

Unterhaltungswert

Interessant sind abgesehen vom nicht unbeträchtlichen Unterhaltungswert vor allem die kulturellen Hintergründe und Traditionen, die in den teilweise sehr kurzen Werbefilmen zu erkennen sind. Martial Arts und Manga (japanische Comics und Zeichentrickfilme) üben deutliche Einflüsse auf Schnitt und Bildsprache aus, die Darsteller tragen oft aufwendige Kostüme und sind entsprechend landestypisch geschminkt. Ständig wiederholte Slogans von überdrehten Sprechern bilden den passenden Soundtrack. Wenn sich einmal kein Prominenter findet, treten auch Cartoons wie die Simpsons oder Figuren aus der Sesamstraße in den Werbefilmen auf. (APA)