Wien - Das Innenministerium will aus den Erfahrungen der laufenden Rückkehr-Aktion für Kosovaren lernen und künftig die Rückkehrberatung und -betreuung für Flüchtlinge verstärken. Am Freitag Nachmittag werde dies auch Thema eines Gesprächs mit Vertretern der Hilfsorganisationen sein, sagte der zuständige Sektionschef Wolf Szymanski. Am Freitag starteten unterdessen wieder 17 Kosovaren im Rahmen der freiwilligen Aktion nach Pristina. Das Innenministerium bezahlt den Betroffenen den Linienflug und stellt ihnen 40 Euro zur Verfügung. Bereits am Donnerstag hatten 42 Flüchtlinge aus dem Kosovo den Heimflug mit Linienflügen angetreten. Am Samstag soll die Aktion fortgesetzt werden, wenn sich überhaupt noch Betroffene finden. Im Lager Traiskirchen befänden sich praktisch keine Kosovaren mehr, so Szymanski. Für die erste Rückführungsaktion hatte er auf rund 100 Personen insgesamt gehofft. Informationen Die aktuelle Aktion auf Angehörige anderer Staaten auszudehnen, sei derzeit nicht geplant, berichtete der Sektionschef. Wohl aber will er der Rückkehrbetreuung generell ausbauen. Vor allem gelte dies für das Lager Traiskirchen und für solche Personen, die nicht in die Bundesbetreuung aufgenommen werden oder dort entlassen werden. "Da denke ich, müsste es gescheit sein, ihnen Informationen zur Verfügung zu stellen, wie schaut es bei ihnen zu Hause aus und was können wir tun, um ihnen die Rückkehr ins Heimatland zu erleichtern." Bei Flüchtlingen, die schon länger in Österreich sind, müsse die Beratung "viel komplexer" ausfallen als für die jetzt zurück gekehrten Kosovaren. Denn diese seien noch nicht lange hier gewesen sondern gekommen, weil ihnen vorgetäuscht worden ist, sie würden in Österreich Aufnahme finden: "Kurz entschlossen sind sie gekommen und kurz entschlossen sind sie wieder gegangen." Gemeinsam mit den Flüchtlingsorganisationen will Szymanski nun die künftigen Ausrichtung der Flüchtlingsbetreuung beraten: "Es geht darum, eine gemeinsame Vorgangsweise zu finden, um diesen Übergang von Bundesbetreuung und Rückkehrbetreuung und Rückkehrberatung gemeinsam zu bewältigen." Das Verteidigungsministerium hat laut Medienberichten unterdessen angeboten, mit den ab Dezember im Einsatz stehenden neuen Hercules-Transportmaschinen auch Heimkehrflüchtlinge für abgewiesene Flüchtlinge durchzuführen. (APA)