Die Notwendigkeit für einen "Ordnungsruf" sieht der Fachverband Werbung und Marketing in der Wirtschaftskammer Österreich nun, da der Wahlkampf auf Hochtouren läuft. Vorsteher Walter Ruttinger appellierte am Freitag bei einer Pressekonferenz an die "eigenen Reihen", den politischen Parteien bei ihren Wünschen nicht in Form "brutaler Headlines" nachzugeben. Ruttinger präsentierte darüber hinaus eine "Client Study", in der die Werbewirtschaft ihre eigene Kundschaft erforschte.

"Abgleiten in eine Schlammschlacht"

Da der Wahlkampf sehr kurz angelegt sei, werde er umso heftiger ausfallen, meinte Ruttinger. Er befürchtete daher ein "Abgleiten wünschenswerter Wahlwerbung in eine Schlammschlacht". Der Österreichische Werberat, Selbstkontrollorgan der Branche, sei für politische Werbung aber nicht zuständig. Daher sei es Aufgabe des Fachverbands, vor "Verbalexzessen" zu warnen.

"Client Study"

Im Rahmen der "Client Study" befragte der Fachverband insgesamt 620 Unternehmen, die Werbeaktivitäten setzen. 94 Prozent der Befragten engagieren dafür "externe werbliche Dienstleister", so Ruttinger. 8,8 Prozent wollen in den nächsten sechs Monaten ihre Werbagentur wechseln, Ruttinger konstatierte daher eine "durchschnittliche Kooperationsdauer von zufrieden stellenden sechs Jahren".

"Kompetente Beratung" und "Termintreue" am wichtigsten

Besonders wichtig sei den Unternehmen kompetente Beratung durch die Agentur (98 Prozent), Termintreue (98 Prozent) sowie Kreativität (97). Dass die Werbeagentur eine "große, renommierte Firma" sein muss, fanden dagegen nur 8,6 Prozent.

Schlechte Nachrichten für die Werbebranche bedeutet aber die Tatsache, dass 72,4 Prozent der Befragten in geschäftlich schwachen Zeiten ihre Werbeaktivitäten einsparen wollen. Zugleich wollen die Unternehmen laut Studie verstärkt neue Kunden gewinnen, wodurch Ruttinger den Bedarf sieht, "energisch Aufklärungsarbeit zu leisten". (APA)