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Wien - Dass man im Sozialministerium erst unlängst versicherte, vor den Wahlen keinerlei Nachbesetzungen oder neue Ernennungen vorzunehmen, hat einen einleuchtenden Grund: Die Posten wurden schon längst verteilt, wobei eine besonders enge Kooperation zwischen den Büros von Sozialminister Herbert Haupt und Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck ins Auge sticht. So wurde gerade erst Divisionär Robert Schlögl zum Gruppenleiter in der Sektion VI bestellt. Sein Sektionschef ist Hubert Hrabcik, bis zum Sommer Kabinettschef von Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck, ein alter Bekannter aus dem Bundesheer. Hrabcik war bis zu seinem Wechsel in das Staatssekretariat oberster Sanitäter. Sein damaliger Nachfolger als Sanitätschef: Robert Schlögl. Neue Abteilung Hrabciks Stellvertreter ist wiederum Franz Pietsch, der ebenfalls aus dem Büro von Staatssekretär Waneck gekommen ist und bis März 2000 wie seine Kollegen beim Bundesheer beschäftigt war. Eine beliebte Form, Personal rochieren zu lassen, ist durch die neu geschaffenen Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit entstanden. Aus dem Kabinett von Sozialminister Haupt wechselten vier Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in diese Acht-Personen-Abteilung. Der Chef, Ulrich Maier, ist einer von ihnen. Der Leiter der Männerabteilung (VI/6) des Sozialministeriums, Johannes Berchtold, soll inzwischen schon definitiv gestellt worden sein. Bisher wurde er lediglich als provisorischer Leiter geführt. Aber auch um die weitere Zukunft der Mitarbeiter des Büros Waneck muss man sich keine Sorgen machen. Teilweise wurden sie als "Fachexperten" in die Sektionen des Sozialministeriums transferiert, teilweise zu Abteilungsleitern gemacht. Die Funktion in Wanecks Büro bleibt den "Fachexperten" bis auf weiteres erhalten. Glier und Stuller noch nicht versorgt Nur zwei der acht dort Beschäftigten haben noch keine neue Aufgabe "gefunden": Pressesprecher Martin Glier und Gero Stuller. Allein bis zum Juni 2001 waren über 30 Personen in den Kabinetten Haupt und Waneck tätig. Ebenfalls in diesem Zeitraum wurden 13 wichtige Beamte in den Vorruhestand geschickt. Darunter war auch der vormals mächtige Leiter der Sektion I, Werner Bauer. Der hatte damals seinen Ärger in einem News-Interview Luft gemacht. "Ich wollte als einer der wenigen Österreicher nicht in Pension gehen. Ich bin gegangen worden", sagte Bauer im Juni 2002. Sein Nachfolger: der Wiener FP-Gemeinderat Helmut Günther. Zumindest zehn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hielten es bei Haupt und Waneck nur kurz aus. Sie blieben nicht einmal ein halbes Jahr. Den schnellsten Abgang hatte wohl der Pressesprecher der ehemaligen Sozialministerin Elisabeth Sickl, Alexander Grasmuck. Er übte den Job genau einen Tag aus. Die Klinke in die Hand gaben sich auch Haupts Kabinettsschefs: In den letzten zweieinhalb Jahren kamen und gingen deren fünf - die legendäre Ute Fabel, Ronald Rosenmayer, Susanne Mayer, Franz Arnold und Bernhard Gruber. (DERSTANDARD, Printausgabe, 8.10.2002)