Mutmaßlicher "Neonazi" bezog seine Waffen von Sammlerbörsen
Traun: Großes Waffenarsenal und rechtsextremes Material bei 52-Jährigem gefunden - Kriminalisten schließen Kontakte zu rechtsextremen Kreisen aus
Redaktion
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Linz (APA) - Jener 52-jährige Rentner aus Traun in Oberösterreich,
bei dem am Dienstag ein umfangreiches Waffenarsenal und eine große
Menge an nationalsozialistischen Schriften und Tonträger
sichergestellt wurden, hat seine "Sammlung" von diversen Flohmärkten
und Tauschbörsen bezogen. Der Mann sei bei den Einvernahmen zwar
weiterhin äußerst "wortkarg", doch dürfte nun zumindest die Herkunft
der Waffen und "Schriften" geklärt sein. Kontakte zu rechtsextremen
Kreisen könne man definitiv ausschließen, erklärte Alois Lißl von der
oberösterreichischen Sicherheitsdirektion am Mittwoch im Gespräch mit
der APA.
Flohmärkte und Tauschbörsen seien altbekannte "Umschlagplätze" für
Waffen und illegale "Nazi-Schriften", so Lißl. Abseits des "normalen"
Flohmarkt-Betriebes würde es immer wieder zu solch "dubiosen"
Geschäften kommen. Von Seiten der Sicherheitsdirektion gehe man davon
aus, dass die Ermittlungen in diesem konkreten Fall sehr langwierig
und schwierig sein werden. "In der Regel schweigen die Täter in
solchen Fällen beharrlich, Ermittlungen führen meistens nur zu einem
weiteren Zwischenhändler", erläuterte Lißl.
Seine Hang zu gefährlichen Waffen stellte der unberechenbare
Trauner am Dienstag bei einer geplanten waffenrechtlichen Erhebung
durch Gendarmen des Postens Neuhofen unter Beweis. Als die Beamten in
der Wohnung des mutmaßlichen "Neonazi" auftauchten, zückte dieser
eine Splitterhandgranate und drohte den Beamten mit den Worten "Wenn
ich will, schnalzt es jetzt". Den Gendarmen gelang es aber durch
Zureden den Rentner von seinem Vorhaben abzubringen.
Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung konnten dann die
Ermittler in seinem Schlafzimmer und im Keller das umfangreiche
Waffenlager und die "Nazi-Utensilien" sicherstellen.
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