Fleischlose Würstel gibt es ab jetzt am Wallensteinplatz, allerdings werden die Käsekrainer nicht ganz verbannt: Auch Fleischesser können weiterhin Würstel essen und brauchen nicht auf Vürstel auszuweichen, der Würstelstand wurde so umgebaut, dass beide Konsumentengruppen bedient werden können.

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Eines der seltsamen Phänomene in der Szene fleischloser Ernährung ist, dass man dort ständig versucht, dem Esser Geschmack, Form und Geruch des toten Tieres auf tierloser Basis zu vermitteln. So war es denn auch nur eine Frage der Zeit, bis der erste vegetarische Würstelstand seine Pforten öffnete.

Montagabend war es am Wallensteinplatz (Wien-Brigittenau) so weit. Und weil es per definitionem lustig ist, wenn ein Würstel vegetarisch „Vürstel“ gerufen wird, durften die Herren Grisseund Stermann lustig sein. Sonja Klima griff sicherheitshalber mit (Leder-?)Handschuhen zu – versäumte aber nicht zu betonen, dass ihr Jäckcken aus Webpelz war. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.10.2002)