Bild nicht mehr verfügbar.

Olusegun Obasanjo
Foto: APA/Danilo Schiavella
Kampala - Die wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilte Nigerianerin Amina Lawal (31) wird nach Worten des nigerianischen Staatspräsidenten Olusegun Obasanjo nicht getötet. Nigeria habe keine Geschichte der Steinigung von Menschen, erläuterte Obasanjo am Mittwoch während eines Staatsbesuches in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Die Gerichtsentscheidung sei allerdings unabhängig; er könne nicht intervenieren, auch wenn er das wolle, sagte Obasanjo auf einer Pressekonferenz. Bisher keine Steinigung in Nigeria Lawal habe Einspruch gegen das Urteil eingelegt und er hoffe, dass zu ihren Gunsten entschieden werde, sagte der Präsident. Niemand sei allerdings in Nigeria durch Steinigung getötet worden, und niemand werde infolgedessen jetzt oder in Zukunft auf diese Weise bestraft werden. Lawal war knapp zwei Jahre nach ihrer Scheidung schwanger geworden, was nach Auslegung des islamischen Rechts in dem westafrikanischen Staat als Ehebruch gilt. Im März war sie dafür von einem Scharia-Gericht in der Stadt Funtua schuldig gesprochen worden. Unter zahlreichen Protesten aus dem In- und Ausland gegen das Urteil sind auch solche moslemischer Geistlicher. Auch Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) hatte sich dafür eingesetzt, dass die Steinigung verhindert wird. (APA)