Die Buchungen in islamische Länder seien derzeit also nicht beeinträchtigt, Ägypten verzeichne gegenüber dem Vorjahr sogar ein Buchungsplus. Der 11. 9. habe auf diesen Vergleich keinen Einfluss, weil dieses fatale Datum auf dem Buchungssektor erst mit einer Verzögerung von drei Monaten spürbar geworden sei.
"Wir haben eine andere Situation als nach 11 / 9", so Tobisch. "Wenn alle Veranstalter dieses Jahr unter den Erwartungen bleiben, dann, weil Autoreisen geboomt haben wie selten zuvor." Bei den Flugreisen seien insgesamt Rückgänge zwischen zwölf und 14 Prozent zu verkraften. Das wiederum führt Heidemarie Sterk, Sales Manager bei Columbus, in erster Linie auf das gesamtwirtschaftliche Tief zurück. "Das Buchungsverhalten insgesamt hat sich verändert, die Leute sind abwartender, entscheiden immer kurzfristiger." Das bestätigt auch Kuoni-Boss Gunther Hölbl.
Ein "ganz normales Buchungsverhalten", ja vorsichtigen "Anlass zur Freude" in einem schwierigen Geschäftsjahr, sieht hingegen Franz Leitner, Vorstand der GTT-Group (Gulet Touropa Touristik und der TUI-Austria). Auch er betrachtet Ägypten als großen Gewinner, was er auf die "gute Öffentlichkeitsarbeit, als auch das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis" dieser Destination zurückführt.
Auch bei ITS BILLA REISEN / Jahn Reisen sind für das Weihnachtsgeschäft "bis dato keinerlei Rückgänge im Buchungsverhalten in islamische Länder" zu verzeichnen. Ähnlich sieht das Martin Bachlechner, Vorstandsdirektor der RUEFA. Er berichtet sogar von den "besten Vorausbuchungen" der vergangenen fünf Jahre, Ägypten, Jordanien und Marokko liefen gut und ein weiterer Shooting-Star zeichne sich ab: Dubai. Das bestätigt auch Markus Bürger, Verkaufsleiter bei GEO Reisen: "Dubai scheint die Insel der Seligen zu sein, da laufen die Buchungen sehr, sehr gut." Generell tue eine mögliche militärische Intervention im Irak den Buchungen in den arabischen Raum derzeit keinen Abbruch.