Energiemarkt
"Herr Bartenstein, Sie haben sich verrechnet"
Arbeiterkammer glaubt, dass Regierung durch Stromsteuer die Strom-Verbilligung verhindert hat
Wien - "Anständig verrechnet" hat sich nach Ansicht der
Arbeiterkammer (AK) Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (VP) bei
der Stromersparnis durch die Marktöffnung. Ein Durchschnittshaushalt
sei weit entfernt von den versprochenen knapp 73 Euro Stromersparnis
im Jahr ("Bartenstein-Tausender"). Billigerer Strom sei von der
Regierung durch die Verdoppelung der Energieabgabe verhindert worden. Die Strompreise für einen Durchschnittshaushalt sind laut AK in
Wien erst im April mit der Senkung des Netztarifs um 18 Euro
gefallen. Wer zum billigsten Privatanbieter wechselt, spart insgesamt
23 Euro.
Durch die Marktöffnung wären billigere Strompreise möglich
gewesen, die aber die am 1. Juni 2000 vorgenommene Erhöhung der
Energieabgabe auf 1,5 Cent pro Kilowattstunde (1,8 Cent mit
Mehrwertsteuer) geschluckt habe. Großbetriebe hingegen profitierten
von der Strommarktöffnung und würden auch bei den Strompreisen
entlastet. "Derzeit holt sich die Großindustrie von den 290 Millionen Euro, die sie an Energieabgabe zahlen, 190 Millionen Euro vom
Finanzminister wieder zurück. Die KonsumentInnen verbrauchen nur 28
Prozent des Stromes, zahlen aber mit 192 Millionen Euro 39 Prozent
der gesamten Stromsteuer", so die AK am Samstag in einer Aussendung. (APA)