manninger
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Die Frage, wieso es schon wieder ein Text der Autorin Gesine Danckwart auf die Bretter des Schauspielhaus Graz geschafft hat, ist in diesem Zusammenhang sicherlich gerechtfertigt. Beantwortet wird sie in diesem Rahmen aber leider nicht. Hat doch bereits "Girls Night Out" in der vorigen Saison etwas an Substanz vermissen lassen. Welche aber zumindest durch poppige Kostüme und selbstironische Schauspielerinnen aufzubuttern versucht wurde. Was bei einem Monolog, wie "Überall in der Badewanne wo nicht Wasser ist" zumindest vordergründig schwierig erscheint. Die Aneinanderreihung (vermeintlicher) Erinnerungen wechselt sich mit Abhandlungen weiblicher Körperpflege ab. Alltägliche Rituale werden zu rechnerischen Perversionen. Und Darstellungen weiblicher Hemnisse zu unverständlichen Publikumslachern. Hüpfen von Szene zu Gedanke Dem Team ist das nachvollziehbare Hüpfen von Szene zu Gedanken, von Schauplatz zu Wahnsinn überzeugend gelungen. Der Zug wird zum Frisier-Salon und das Publikum von verwirrten zu gefesselten ZuseherInnen. So billig wie das Programmheft oder so dünn wie der Text ist die Inszenierung und die schauspielerische Leistung der neuen Produktion auf keinen Fall. Ninja Reichert, eine "Neue" im Ensemble, schafft es mit viel Einsatz, Bilder auf die karge "Bühne" der Ebene 3 zu zaubern. Die von der Inszenierung Helmut Köppings teils unterstützt, teils verwischt werden. Was dennoch unverständlich bleibt, ist das offensichtliche Unverständnis (nur des Publikums?), Situationen weiblichen Lebens zu verstehen. Das Bewegen im öffentlichen Raum. Der Kampf darum, den täglichen Anforderungen weiblichen Seins zu entsprechen. Der sexualisierte Blick. Und - warum die Probebühne und die Ebene 3 mit weniger Mitteln auskommen müssen, als so manche kleine Off-Bühne. Überall in der Badewanne wo kein Wasser ist mit Ninja Reichert Inszenierung: Helmut Köpping Soundtrack: fredcat (e_mu)