Eisenstadt – In der Frage der seit Monaten vakanten Geschäftsführung des Arbeitsmarktservice Burgenland hat es am Dienstag einen Knalleffekt gegeben: Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) präsentierte in einer Pressekonferenz in Eisenstadt überraschend die von der Arbeitgeberseite favorisierte Mag. Helene Sengstbratl (38) als neue AMS-Chefin. AK und ÖGB hatten hatten mit dem AMS-Abteilungsleiter Werner Rauchbauer eine burgenländische Lösung angestrebt, eine Einigung der Sozialpartner kam aber nicht zustande. "Ich hätte diese Entscheidung lieber nicht vorgenommen", meinte Bartenstein, der von der im Gesetz eingeräumten Möglichkeit der Ersatzvornahme Gebrauch gemacht hat.

Helene Sengstbratl, will im Dezember ihre Arbeit als neue AMS-Geschäftsführerin aufnehmen. Sie ist seit neun Jahren mit dem AMS "verquickt", wie sie es nannte. Sie hat einige Jahre lang in Wien im Auftrag des AMS eine Ausbildungseinrichtung für arbeitssuchende Frauen geleitet und war zuletzt in der Landesgruppe Niederösterreich und Burgenland der Industriellenvereinigung schwerpunktmäßig für Bildung und Arbeitsmarktpolitik zuständig.

Dass es im AMS Burgenland jetzt keine "burgenländische Lösung" gibt, sieht Sengstbratl nicht so streng. "Ich komme aus Oberösterreich und bin jetzt in Niederösterreich. Ich sehe das nicht so, dass burgenländische Arbeitsplätze exklusiv für Burgenländer da sind." Sie glaube, dass ihre Qualifikation bei der Entscheidung den Ausschlag gegeben habe. (APA)