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Foto: REUTERS/Leonhard Foeger
Wien - Auch er hat die Kritik gehört, es sei aber nur "ein Gerücht", dass Österreich seine Chancen in der Außenpolitik zu wenig genützt habe, beschwichtigte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, als er am Mittwoch mit Außenministerin Benita Ferrero-Waldner - eine Stütze seines "Dreamteams" - Rück- und Ausblick der ÖVP-Außenpolitik bot.

Schüssels Konter an die Kritiker: "Fragen sie Ungarn, wie die Beziehungen sind: perfekt. Oder fragen sie Slowaken und ihren Premier Mikolas Dzurinda, wie die Beziehungen zu Österreich sind." Als Beleg für die "hervorragende Außenpolitik Österreichs" verwies der Kanzler auf die "ausgezeichneten Beziehungen und Verflechtungen Österreichs". Schüssel: "Wir sind so verwoben, dass dies eine hervorragende Pilzkultur gibt, aus der jedes Jahr, wie nach einem warmen Regen, die positiven Projekte wachsen", formulierte Schüssel botanisch und fügte dickes Lob an seine Außenministerin hinzu: "Benita Ferrero-Waldner hat sich als krisenfest erwiesen. Mit unglaublicher Geschicklichkeit und Härte hat sie für Österreich eine Reputation und einen Respekt erobert".

Als Schwerpunkt ihrer künftigen Arbeit als Außenministerin - sollte sie dafür wieder bestellt werden - will Ferrero-Waldner die EU-Erweiterung samt Stärkung der angrenzenden Regionen in ihr Arbeitsprogramm schreiben.

Eher Spott denn Lob hatte die Opposition für die außenpolitische Leistungsbilanz parat. Für SP-Bundesgeschäftsführerin Doris BuresBundesSPÖ ist die Außenministerin schlicht "heillos überfordert". Die Außenpolitik der letzten zweieinhalb Jahren sei bisweilen "unprofessionell" und von "peinlichen Pannen" gekennzeichnet. Österreichs internationale Reputation sei beschädigt, das Verhältnis zu vielen Regierungen und internationalen Institutionen gestört, sagte Bures. (mue/DER STANDARD, Printausgabe, 24.10.2002)