In Deutschland wurden die Big Bother Awards 2002 heuer bereits vergeben. Zum dritten Mal fand die Veranstaltung in Deutschland statt. Diesmal gab die Jury in der "Ravensberger Spinnerei" (RaSpi) die preiswürdigen "Protagonisten der Überwachungsgesellschaft" in insgesamt acht Kategorien bekannt. Microsoft bekommt Oscar für das Lebenswerk Der Lifetime-Award ging in diesem Jahr an den Software-Konzern Microsoft. Für die Juroren war vor allem die Einführung des sogenannten "Digital Rights Managements" (DRM) Grund für die "Ehrung". Den Award in der Kategorie Arbeitswelt erhielt die Bayer AG für ihre demütigende Praxis, Auszubildende vor der Einstellung einem "Drogentest" zu unterziehen. Den Verbraucherschutz-Preis kann heuer die Deutsche Post AG für ihren datenschutzwidrigen Umgang mit Nachsendeanträgen ihr Eigen nennen. Weitere Preisträger Die Kategorie "Regionalpreis" entschied der NRW-Innenminister Fritz Behrens für sich der mit zweifelhaften Methoden eine Novelle des Polizeigesetzes NRW zu lancieren suchte. In der Kategorie "Politik" siegte der hessische Innenminister Volker Bouffier wegen der Wiederbelebung der gerichtlich gerügten Rasterfahndung. Der Deutsche Bundesrat bekam in der Kategorie "Kommunikation" seine Ehrung, da dieser beschloss, Provider zur Vorratshaltung von Verbindungsdaten zum Zwecke polizeilicher Nutzung zu verpflichten. Die Toll Collect GmbH siegte in der Kategorie "Technik". Der BigBrotherAward wurde für die (Weiter-)Entwicklung von satellitengestützter Erhebung und zentraler Verarbeitung von Bewegungsdaten im Verkehrswesen überreicht. Auch das Bundeskriminalamt wurde mit einem Preis bedacht. Der Sieg in der Kategorie "Behörden und Verwaltung" wurde wegen der Einführung dreier Präventivdatenbänke zur Speicherung von Personendaten verliehen.(red)