Der spätere US-Wirtschafts-Nobelpreisträger James Tobin schlug bereits 1971 eine einprozentige Steuer auf jeden Währungstausch (Devisentransaktionen) vor. Damit könnte ein großer Teil der kurzfristigen, rein spekulativen Devisengeschäfte unterbunden werden, da diese eine Gewinnspanne von weniger als einem Prozent hätten, so die Argumentation. Tobin, der heuer im März verstarb, wollte damit in erster Linie zur Stabilisierung der Wechselkurse nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems (fixe Währungsrelationen) beitragen.

In den 90er-Jahren wurde die Tobin-Steuer von der in Frankreich ins Leben gerufenen globalisierungskritischen Bewegung Attac ("Netzwerk zur demokratischen Kontrolle der Finanzmärkte") als Forderung aufgegriffen. Einnahmen aus dieser Devisenumsatzsteuer sollten zur Armutsbekämpfung und für den globalen Umweltschutz herangezogen werden, fordert Attac. (red, Der Standard, Printausgabe, 28.10.2001)