Staatssekretär Finz will seine "frauenverachtende Aussage" in dieser Form nicht gesagt haben - "Profil" erwägt Klage
Redaktion
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"Jede Stimme ist wichtig, auch wenn's die einer Frau ist". Wogen der Empörung löste diese Aussage von VP-Wien Landesparteiobmann und Staatssekretär Alfred Finz aus, wie sie in der neuesten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Profil" zitiert wird.
"Profil" im Wortlaut
"Staatssekretär Finz steuert auf eine Würstelstand zu. Er streckt der Verkäuferin seine Werbekarte 'Dr. Alfred Finz - ganz privat' hin, ... Er dreht sich um und sagt zu Morak, irgendwie entschuldigend: 'Jede Stimme ist wichtig, auch wenn's die einer Frau ist'. Finz lacht, Morak schweigt. Später wird Finz sagen: 'Gehen S', das war ja nur ein Schmäh.'". Soweit das "Profil".
Kritik von Prammer und Glawischnig
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer bezeichnete die geschilderte Äußerung als "bodenlos skandalös" und "entlarvend bezüglich des wahren Sittenbilds der ÖVP" und fordert Finz zum Rücktritt auf. Und auch die Spitzenkandidatin der Wiener Grünen, Eva Glawischnig kritisierte am Montag die "frauenverachtende Aussage" von Finz. "Deutlicher hätte Finz nicht klarmachen können, welches Frauenbild die ÖVP hat", meinte sie in einer
Aussendung. Außerdem wolle sich Finz jetzt, anstatt sich bei den
Wählerinnen zu entschuldigen, in "Hump-Dump-Manier herausreden".
Dementi
Nach dieser harschen Kritik von der Opposition scheint sich Finz auf einmal seiner Aussage nicht mehr so genau entsinnen zu können. Denn plötzlich will er gegenüber der "Profil"-Redakteurin gesagt haben: "Jede Stimme ist wichtig, insbesondere die der Frauen". Das Gegenteil also. Und von einem Schmäh ist auch nicht mehr die Rede.
die
Standard.at fragte daher bei der "Profil"-Journalistin Christa Zöchling nach. Nicht nur, dass für die Finz-Aussage neben Morak auch noch eine weitere Zeugin vorhanden sei, Finz habe am Tag danach in einem Gespräch mit der "Profil"-Redakteurin noch einmal gesagt, dass es sich um einen Schmäh gehandelt habe, also seine ursprüngliche Äußerung bestätigt. "Profil" hat über seinen Rechtsanwalt am Mittwoch die ÖVP-Wien schriftlich aufgefordert, eine Aussendung zu widerrufen, in der behauptet wird, Finz sei von "Profil" unrichtig zitiert worden. Das Magazin erwägt nun eine Klage, so Zöchling gegenüber
die
Standard.at. (dabu)
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