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Heidi Schausberger und der Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger

foto: apa/neumayr
Salzburg - "Meine Familie und ich, wir sehen uns seit einiger Zeit mit einer verleumderischen Gerüchtekampagne konfrontiert, wie es sie in Salzburg noch nie gegeben hat." Mit diesen Worten ging Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger (ÖVP) heute, Montag, gemeinsam mit seiner Frau Heidi an die Öffentlichkeit. In am Wochenende in Salzburg aufgetauchten Plakaten wird der Vorwurf erhoben, Schausberger misshandle seine Frau. Diese Behauptungen seien "von A bis Z erlogen", sagte Schausberger. Er habe Strafanzeige wegen Verleumdung erstattet, erklärte Schausberger am Montag bei einem Pressegespräch. "Landeshauptmann Franz Schausberger misshandelt seine Frau! Leider eine Tat-Sache! Polizei und Ärzte (müssen) schweigen! Die ÖVP schaut zu!", heißt es auf den Plakaten, die in der Nacht auf Freitag erstmals in der Stadt Salzburg aufgetaucht sind. Gezeichnet sind die Flugblätter von einer "Interessensgemeinschaft Frauen gegen schlagende Männer". Auch in Briefen an mehrere Medien wird der gleiche Vorwurf erhoben. Er kenne das Gerücht seit dem Frühjahr, sagte Schausberger, der betonte, dass er die Pressekonferenz gemeinsam mit seiner Frau und seinem Anwalt Wilfried Haslauer als "Privatperson" gebe. Nach dem Auftauchen der Plakate und Briefe sei man erstmals in der Lage, gegen die Verleumdungen vorzugehen. Sein Rechtsanwalt habe gegen unbekannte Täter Strafanzeige eingebracht. Er fordere die "anonymen und feigen Verleumder auf, endlich aus dem Hinterhalt zu kommen und die angeblichen Fakten auf den Tisch zu legen", forderte Schausberger. Er hoffe, dass die Ermittlungen zu den Tätern führen werden. Man müsse alles tun, um die "Hintermänner dieser Rufmordkampagne ausfindig zu machen". Ab sofort werde man auch gegen alle vorgehen, die im "privaten Plauderton" Gerüchte über die Eheleute Schausberger verbreiten, kündigte der Anwalt der Familie, Wilfried Haslauer, an. Auch das Weitererzählen von Gerüchten sei strafbar, sagte Haslauer. Als Familienvater sei er verpflichtet, seine Frau und seine Kinder zu schützen. Es gehe aber auch um das Land, die Politik und die Demokratie. "Solche Machenschaften dürfen keinen Erfolg haben." Möglicherweise verstoße er gegen politisches Kalkül, politische Strategie und politische Taktik. Aber es gebe Situationen und Zeitpunkte, wo der Privatmensch gegen den Politiker entscheiden müsse, begründete Schausberger, warum er mit der Angelegenheit nun an die Öffentlichkeit gehe. Er habe Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) am Sonntag informiert, dass er diesen Schritt tun werde. Der Bundeskanzler kenne die Angelegenheit seit langem und sei immer von ihm informiert worden. "Er hat mich ermuntert, diesen Schritt zu tun", sagte Schausberger. Mit dem Koalitionspartner habe er nicht darüber gesprochen, er wäre als Privatperson hier, betonte der Landeshauptmann. Auf die Frage, ob er einen politischen Hintergrund sehe, meinte Schausberger: Auf den Flugblättern werde die ÖVP erwähnt. In dem Brief werde darauf hingewiesen, dass Beweismittel noch vor der Wahl an die Öffentlichkeit gebracht werden. "Nicht ich stelle den politischen Zusammenhang her." Für Schausberger steht außer Zweifel, dass hinter den Gerüchten eine nachhaltige Strategie steht. In einem anonymen Brief wird Schausberger zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Andernfalls werde noch vor den Nationalratswahlen Beweismaterial an die Öffentlichkeit gebracht, heißt es in dem Schreiben. "Mir reicht's jetzt." Sie habe es nicht notwendig, sich von irgendjemandem von oben bis unten mit Dreck anschütten zu lassen", sagte Heidi Schausberger. "Alles, was in den letzten Monaten behauptet worden ist, sind Verleumdungen und Lügen und absolut unwahr." Sie frage sich, was das für Menschen seien, die darauf abzielten, eine Familie zu zerstören. Das werde niemals gelingen. "Wir sind eine vollkommen normale, glückliche und harmonische Familie", sagte Heidi Schausberger. Ihr gehe es auch um den Schutz ihrer beiden Söhne. Diese würden sie tagtäglich mit Fragen über die Gerüchte konfrontieren. "Es trifft auch unsere beiden Kinder in einer Art, die fast unerträglich ist." Der Gang an die Öffentlichkeit sei auch für die Kinder eine gewisse Erleichterung, glaubt Heidi Schausberger. Politiker und ihre Familien dürften niemals "Freiwild von völlig außer Kontrolle geratenem Wahnwitz" sein, meinte die Frau des Landeshauptmanns. (APA)