Wien - Der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen hätte sich die SPÖ-Überraschungskandidatin Gertraud Knoll auch bei seiner Partei vorstellen können. In den "Oberösterreichischen Nachrichten" sagt Van der Bellen, "ja, aber wenn, dann anders. Sie kandidiert jetzt nicht als Abgeordnete, sondern im Vorgriff auf ein erst zu schaffendes Staatssekretariat. Ich bin etwas verwundert darüber, dass die SPÖ anfängt, Posten zu vergeben, die in keiner Weise derzeit zur Verfügung stehen". Außerdem kritisierte Van der Bellen die Oppositionsansage der SPÖ (wenn sie nicht erster wird, Anm.). "Maßnahmen, die in das gemeinsame grün-liberal-rote Spektrum zielen, sind nicht besonders hilfreich". Aber "paralysiert sind wir deshalb nicht". Der Grünen-Chef sieht seine Partei zwischen zehn und 15 Prozent, während die SPÖ nach dem Zusammenbruch der FPÖ keinen Schub mitgenommen habe. Sollten die Grünen in einer Regierung mit der SPÖ sein, werde man sich jedenfalls "nicht als kleinen Neffen behandeln" lassen, "dann wird es keine Koalition geben". Was die Versprechungen der Parteien im Wahlkampf betrifft, sagte Van der Bellen, er stehe für Steuersenkungen, die das strukturelle Defizit im Staatsbudget erhöhen, nicht zur Verfügung. (APA)