Wien - Bis 7. Dezember widmet sich das Porgy & Bess unter dem Begriff "Step across the border" der polnischen Jazzszene. Natürlich kommt dabei auch Trompeter Tomasz Stanko zum Zug. Am 6. Dezember wird ihm im Porgy der Hans-Koller-Preis überreicht, am folgenden Tag gibt Stanko sein Preisträgerkonzert.

Der Mann, zweifellos ein ganz Großer. Sein Spiel hat etwas von der Traurigkeit Chat Bakers, ohne an Imitation zu denken; Stanko kann allerdings auch - als echter Virtuose und Stilist - zu gewaltiger Attacke ansetzen. Er beherrscht die Kunst der freien Improvisation.

Schon heute tritt der polnische Saxofonist Adam Pieronczyk auf, der in seinem Projekt "Digivooco" versucht, improvisierte akustische und elektronische Musik mit Einflüssen von Drum 'n' Bass und Ambient zu verbinden. Weiters gibt es eine "Polish Jam Session" unter der Leitung des Pianisten Kuba Stankiewicz (4. 12.) und "Gelee Royal goes Poland", wo MC Fisz und seine Band mit dem englischen DJ und Sänger Joseph Malik konfrontiert werden.

Das Finale des Länderschwerpunktes Polen macht im Anschluss an das Konzert von Stanko der Komponist, Arrangeur, Produzent und Schlagzeuger Jacek Kochan, der bei seinem jüngsten Projekt "Another Blowfish" mit dem italienischen Bassisten Furio di Castri und dem niederländischen Trompetentalent Eric Vloeimans zusammenarbeitet. (tos/DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2002)