Los Angeles - In Hollywood hat der Wettkampf um den Oscar für "Bester fremdsprachiger Film" begonnen. 54 Länder haben ihre Filmkandidaten eingeschickt. Dies gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles bekannt. Mit dieser hohen Beteiligung wurde ein neuer Rekord aufgestellt."Gebürtig" Österreich ist mit "Gebürtig", der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Schindel durch den Autor und Lukas Stepanik, vertreten. "Gebürtig" erzählt die Geschichte des jüdischen Emigranten Hermann Gebirtig (Peter Simonischek), den seine Vergangenheit ebenso einholt wie den deutschen Journalisten Konrad Sachs (Daniel Olbrychski). Während Gebirtig von der Wiener Journalistin Susanne Ressel (Ruth Rieser) dazu überredet wird, in seine Heimatstadt zu reisen, um gegen einen ehemaligen KZ-Aufseher auszusagen, muss sich Sachs endlich der quälenden Tatsache stellen, Sohn eines hochrangigen SS-Arztes zu sein. Und der jüdische Kabarettist Danny Demant (August Zirner), in dessen Freundeskreis sich die Kinder von Tätern und Opfern vermischen, besingt seine Heimatstadt: "Einst Welthauptstadt des Antisemitismus, ist Wien heute Vergessens-Hauptstadt geworden." Mittels einer Reihe von Hauptdarstellern illustrieren Schindel und Stepanik die zentrale These des Films: Das Geschehene wirkt weiter - im Politischen wie im Unterbewussten. Im Vorjahr war Michael Hanekes Elfriede-Jelinek-Verfilmung "Die Klavierspielerin" Österreichs Beitrag für den Auslands-Oscar, schaffte es dann aber nicht auf die Liste der fünf nominierten Filme. Neulinge und Alte Bekannte Erstmals sind auch Filme aus Afghanistan, Bangladesch und dem Tschad vertreten. Der deutsche Beitrag "Nirgendwo in Afrika" von der Regisseurin Caroline Link erzählt die Geschichte einer deutsch- jüdischen Familie im afrikanischen Exil. Italien geht mit dem Streifen "Pinocchio" und Frankreich mit "8 Women" ins Rennen. Finnland ist mit Aki Kaurismäkis "The Man without a Past" vertreten, Schweden mit "Lilja 4-ever" von Lukas Moodysson. Ein Oscar-Ausschuss wird in den nächsten Wochen über die fünf Spitzenkandidaten entscheiden. Am 11. Februar werden die Nominierungen für den Filmpreis bekannt gegeben. Die Verleihung der Oscartrophäen soll am 23. März in Hollywood stattfinden. (APA/red)