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Journalistengewerkschaft beschließt Austritt aus Muttergewerkschaft KMfB
Präsidium und Vorstand der Journalistengewerkschaft
haben am Mittwoch den Austritt aus der Teilgewerkschaft Kunst,
Medien, freie Berufe (KMfB) beschlossen. Der Grund dafür sind bereits
länger andauernde Differenzen mit der KMfB. Die Journalisten planen
den Wechsel in die Teilgewerkschaft Druck und Papier (DuP), die sich
Anfang nächster Woche mit dem Thema befassen wird. Der Beschluss zum
Austritt erfolgte mit deutlicher Zustimmung - "mehr als zwei Drittel"
- berichtete die Vorsitzende der Journalsitengewerkschaft, Astrid
Zimmermann, der APA. Zimmermann geht davon aus, dass die DuP die
Sektion Journalisten aufnimmt.
Zwischen der KMfB und ihrer größten Sektion hatte es bereits seit
längerem gekriselt. So hatte die Geschäftsführung der KMfB etwa einen
Antrag auf Einleitung von Kollektivvertragsverhandlungen für
Privat-Radios nicht unterstützt und den Austritt der
Journalistengewerkschaft aus dem Österreichischen Presserat
betrieben. Querschüsse gab es auch rund um die Verhandlungen über
Änderungen im Kollektivvertrag - Stichwort Quinquennien und
Verbesserungen bei Freien Mitarbeitern - und den ÖGB-Bundeskongress.
Zimmermann bezeichnete den Schritt zum Austritt als "Impuls" für
sinnvolle Reformen in Richtung einer starken Mediengwerkschaft. "Wir
wollen in neuen Strukturen besser zusammenarbeiten."
"Wir wechseln die Mutter. Wir streben eine Scheidung ohne
Rosenkrieg an", ergänzte der stellvertretende Vorsitzende der
Journalistengewerkschaft Paul Vecsei. Eine entsprechende Punktation
wurde am Mittwoch erstellt. Autonomierechte wie Finanzhoheit oder die
Mitsprache bei Personalfragen würden von der Gewerkschaft Papier und
Druck gewährleistet, berichtete Vecsei. Denkbar sei auch, dass der
Name der neuen Mediengewerkschaft auf "Journalisten, Druck und
Papier" erweitert wird. Sollte es im Zuge des Wechsels zu
Streitigkeiten kommen, dann sei dies "Sache der ÖGB-Gremien". Laut
Zimmermann habe es mit ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch bereits
Vorgespräche gegeben. Die Vorsitzende der Journalistengewerkschaft
rechnet nicht mit Problemen. "Wir bleiben ja im Verbund des ÖGB." (APA)