Wien - "Das hat nichts mit Grün, Schwarz, Blau oder Rot zu tun. Menschlichkeit und Hilfe haben keinen Anstrich, schon gar keinen politischen." Klarer, als Marianne Mendt es tut, kann das Erfolgsrezept von SOS-Mitmensch nicht beschrieben werden. Als derzeitige Ehrenvorsitzende geleitet die Schauspielerin und Sängerin den Menschenrechtsverein in dessen elftes Jahr. Statt einer Geburtstagsfeier veranstaltet SOS-Mitmensch kommenden Dienstag - am internationalen Tag der Menschenrechte - im Wiener Burgtheater eine Benefizgala für Flüchtlinge.Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf kommen der Aktion "Obdach Los" zugute. Derzeit müssen jugendliche Flüchtlinge mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres die Betreuungsstellen der Jugendwohlfahrt verlassen und sind auf sich selbst und Hilfe anderer angewiesen. SOS-Mitmensch mietete im vergangenen Jahr Wohnungen für obdachlose AsylwerberInnen an, da eine Vermittlung in bestehende Einrichtungen nicht mehr ausreichte. "Markantes Lebenszeichen" SOS-Mitmensch wurde am 10. Dezember 1992 gegründet. "Als markantes Lebenszeichen der Zivilgesellschaft gegen Fremdenfeindlichkeit", meint Obmann Max Koch. Ausschlaggebend sei das FP-Ausländervolksbegehren gewesen. Als wenig später beim "Lichtermeer" in Wien 300.000 Menschen gegen Xenophobie auf die Straße gingen, war das weitere Engagement von SOS-Mitmensch fix. Weil sich von Anfang auch zahlreiche bekannte Personen mit den Zielen des Vereins identifizierten, wird der Vorsitz alle zwei Jahre prominent besetzt. SOS-Mitmensch-ProponentInnen waren (und sind immer noch) unter anderem André Heller, Josef Hader, Willi Resetarits, Georg Danzer, Karl Merkatz und Helmut Schüller. Zur Benefizgala im Burgtheater hat sich auch der schwedische Autor Henning Mankell angesagt. (Michael Simoner, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 6.12. 2002)