Wien - Nach dem jüngsten Wahldesaster für die FPÖ rechnet der Politologe Anton Pelinka auch in nächster Zukunft mit einem Rückgang in der Wählergunst. Die Partei, die im Gegensatz zu anderen rechtspopulistischen Bewegungen in Europa durchaus als Traditionspartei zu bezeichnen sei, werde möglicherweise auf zirka fünf Prozent schrumpfen. Dies mache das nach wie vor in Österreich vorhandene deutschnationale Potenzial aus, meinte Pelinka in der Nacht zum Donnerstag in einem ZiB3-Gespräch. Im Falle einer großen Koalition von ÖVP und SPÖ würde sich die Partei wieder dort befinden, wo sie bereits 1986 stand, als Jörg Haider deren Obmann wurde: Die FPÖ würde wieder zur reinen Oppositionspartei, die auf die Protestwählergruppen ziele, doch ihr Erfolg würde bescheiden bleiben. "Das Charisma des Jörg Haider ist nachhaltig beschädigt", zeigte sich Pelinka überzeugt. Eine Wiederholung der Situation von 1999, wo die Partei zur zweistärksten Fraktion im Parlament wurde und in die Regierung kam, sei "sehr unwahrscheinlich". (APA)