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Vösendorf – Die Shopping City Süd, das größte Einkaufszentrum Europas am Südrand von Wien, macht ernst mit einem kostenpflichtigen Parkleitsystem für die rund 10.000 Parkplätze rund um die Shopping Mall. "Das Konzept steht", bestätigte der Vorstand der SCS Holding AG, Maurizio Totta, mit denen die SCS langfristig attraktiver werden soll. Über den Zeitplan wollte er noch nicht im Detail reden. Er sei zuversichtlich, auch die restlichen Eigentümer am SCS-Areal zu überzeugen.

Parkzetteln und monatlicher Gewinnschein

Denkbar sei die Umsetzung nur in Verbindung mit einem funktionierenden Parkleitsystem und anderen "Mehrleistungen": so etwa sollen die Parkzetteln als Teilnahmescheine für ein monatliches Gewinnspiel dienen, außerdem werde die Tarifierung günstiger als in der Stadt sein. Als Beispiel nannte Totta ein Shoppingcenter in Lissabon, das für die ersten drei Stunden je 50 Cent verlange und ab der vierten Stunde einen Euro pro Stunde.

Kein Dauerpaken

Auf dem Gelände des Hotels in der Pyramide habe sich das Ende des Gratisparkens bereits bewährt. Nicht zuletzt wurden jene Autofahrer, die die großen Parkplätze als "Park&Ride-Basis nützten, vom Dauerparken abgehalten. Laut Totta seien vor der Pyramide 50 bis 100 von insgesamt 600 Stellplätzen früher als Dauerparkplätze missbraucht worden. Für die SCS wollte er keine entsprechenden Zahlen nennen, es seien aber viele.

Bessere Anbindung der SCS an öffentliche Verkehrsmittel

Zusätzliche Attraktivität für die SCS erhoffen sich die Betreiber auch von der mit Investitionen von rund 4,5 Mio. Euro vor kurzem fertig gestellten Verbindung zum Multiplex. Damit werde auf 160.000 m2 durchgehend wetterunabhängiges Einkaufen möglich, betonte Totta. Weitere "Brücken etwa auch zu Interio oder dem Fachmarktzentrum SCS Nord seien "nicht ausgeschlossen", aber nicht vorrangig. Konkret überlegt werde dagegen eine bessere Verbindung zur Badner Bahn sowie generell die bessere Anbindung der SCS an öffentliche Verkehrsmittel. Hier müsse aber die Verkehrspolitik "bürgerfreundlicher" werden.

Projekt "Cable Liner" ist gestorben

Das Projekt "Cable Liner" (eine Verbindungsbahn rund um die SCS), für das unter Tottas Vorgängern bereits der Spatenstich erfolgt war, ist offenbar gestorben. Für ihn sei es nur "eine Möglichkeit, die SCS fußwegig besser zusammenzuschließen". Die "Brücke" zum Multiplex sei ein erster Schritt in diese Richtung. Bei den weiteren Überlegungen orientieren sich die SCS-Betreiber an den USA, wo die Überwindung größerer Distanzen in Riesen-Einkaufszentren bereits ein Thema ist.

Immerhin legt ein SCS-Kunde vom Multiplex ganz im Süden bis zum Interspar am nördlichsten Zipfel der Mall rund 1,6 km zurück. Ist das Auto dann noch am unteren Ende des neuen Parkplatzes "Süd" geparkt – das Gelände ist eigentlich für ein Fachmarktzentrum vorgesehen – kommen weitere 500 Meter dazu.

Im Jahr 2006, mit der geplanten Fertigstellung der B 301 (Südumfahrung), sollte es auch eine weitere Autobahnabfahrt für die SCS geben, kündigte Totta an. Die SCS stelle dafür Grundstücke zu "niedrigeren Preisen als wir bezahlt haben" zur Verfügung. (APA)