Literatur
Töne der Beruhigung vom Eichborn Verlag
Nach Wechsel von Programmchef und Starautor sowie Verkauf von Anteilen gärte es
Frankfurt/Main/Berlin - Beim Eichborn Verlag ist nach
Darstellung des Berliner Programmchefs Hörner trotz der Negativ-
Schlagzeilen "kein Katastrophismus angesagt". Die Nachricht vom
Wechsel des Frankfurter Programmchefs Ferchl und des Hausautors
Walter Moers zu Piper sowie vom Verkauf der Konzernbeteiligungen
bringe zwar Beunruhigung mit sich, sagte Hörner. Dennoch sei "keine
maßgeblich neue Situation" entstanden. Er bedaure Ferchls Weggang sehr, sagte Hörner. Mit Ferchl sei
"eine wichtige Berater-Instanz" weggefallen, er sei in vielen Dingen
ein Motor des Verlages gewesen. Auch die Entscheidung des Erfinders
der erfolgreichen Comic-Figur "Das Kleine Arschloch" Walter Moers
bezeichnete Hörner als "sehr, sehr schade". Das Verhältnis zu beiden
sei jedoch nach wie vor freundschaftlich, "das war keine Scheidung in
irgendeiner Art von Bösartigkeit."
"Massen-Exodus"?
Auch befürchte er "kein Ausbluten des Verlages", sagte Hörner. Es
sei zwar nicht auszuschließen, "dass wie bei jedem Verlagswechsel
eines Lektors auch noch andere Autoren sich für Wolfgang Ferchl
entscheiden." Eichborn habe jedoch genügend erfolgreiche Autoren, um
gute Programme machen zu können. Auch gebe es bisher keine Signale
für einen Massen-Exodus von Autoren.
Der Vorstand der Eichborn AG Kierzek hatte angekündigt, wegen der
Verluste der Tochtergesellschaften in den Sparten Karriereberatung
und Filmproduktion sollten alle Beteiligungen außerhalb des reinen
Verlagsgeschäfts abgestoßen werden. In dieser Sparte sind nach
Hörners Einschätzung nach dem Krisenjahr 2002 "die Chancen auf
schwarze Zahlen sehr gut". 2001 hatte das Verlagsgeschäft Gewinn
gemacht. (APA,dpa)