Bild nicht mehr verfügbar.

Daniela Raschhofer: "Ob ich Generalsekretärin werde oder nicht, ist nicht wesentlich"

Foto: APA/Schlager

Daniela Raschhofer war eine der Wortführerinnen der Gruppe um Gugerbauer. Sie bedauert, dass er absagte, und sieht eine offene Diskussion als einzige Chance, sagt sie im Gespräch mit Eva Linsinger.

STANDARD: Warum ist die Gegenrebellion der Anti-Knittelfelder im Sand verlaufen?

Raschhofer: Wir brauchen Vielfalt, daher mag ich diese Begriffe wie Knittelfelder oder Anti-Knittelfelder nicht, weil es mittlerweile um die Überwindung der Lager geht.

STANDARD: Warum wollten Sie Norbert Gugerbauer?

Raschhofer: Meine ganze Tätigkeit in den vergangenen Monaten galt einem Ziel: Ab der Wahlniederlage war klar, dass wir eine offene, schonungslose Analyse brauchen und ein gemeinsames Ringen um eine gemeinsame Lösung. Zu diesem Ringen gehört auch, dass man die verschiedenen Positionen der verschiedenen Lager berücksichtigt. Ich hätte Gugerbauer als Bereicherung im Regierungsteam empfunden. Es ist seine Entscheidung, das nicht zu tun. Er wäre sicher eine Ansage gewesen.

STANDARD: Woran ist die Ansage gescheitert?

Raschhofer: An beiden Seiten. An der Partei und an ihm.

STANDARD: Sind damit Sie gescheitert?

Raschhofer: Die entscheidende Frage für die Zukunft wird sein, ob die Partei in der Lage sein wird, die Gräben und Konflikte zu überwinden.

STANDARD: Umstrittene Personalfragen wurden vertagt. Ist das eine Lösung?

Raschhofer: Ob ich Generalsekretärin werde oder nicht, ist nicht wesentlich. Zu den anderen Personalfragen möchte ich den Arbeitsgruppen nicht vorgreifen. Ich habe viel mit Haupt geredet - er ist ein Steher, ein Kämpfer, auch ein Sturschädel, aber offen genug, auch Argumente zu hören. Sicherlich ist in den letzten Tagen mehr Bewegung in die Partei gekommen, das vorgeschlagene Instrument zur Konfliktüberwindung sind die Arbeitsgruppen. In denen muss schonungslos diskutiert werden, das ist unsere einzige Chance. Zudem müssen die Parteiausschlüsse zurückgenommen werden. (DER STANDARD, Printausgabe, 9.12.2002)