Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: EPA/BELGA/Etienne Ansotte

Brüssel - Der deutsch-französische Vorschlag für Beitrittsverhandlungen der Europäischen Union mit der Türkei wird nach den Worten des deutschen Außenminister Joschka Fischer von einer sehr großen Mehrheit der EU-Staaten unterstützt. Fischer sagte am Dienstag in Brüssel zum Auftakt des letzten Treffens mit seinen EU-Amtskollegen vor dem Kopenhagener EU-Gipfeltreffen, die Reaktionen auf den deutsch-französischen Vorschlag seien bei einem Arbeitsessen am Vorabend "überwiegend positiv" gewesen. "Es war eine sehr große Mehrheit, die sich auf dieser Grundlage wiedergefunden hat", sagte Fischer.

Die dänische Ratspräsidentschaft habe angekündigt, den Vorschlag in ihren Schlussfolgerungen des Kopenhagener Erweiterungsgipfels zu berücksichtigen, sagte Fischer. Positiv äußerte sich auch der britische Außenminister Jack Straw. Er hoffe, dass bis zum Wochenende ein Datum für Beitrittsverhandlungen mit der Türkei stehe, sagte er in Brüssel mit Blick auf den Kopenhagener Gipfel. Welcher Termin für Verhandlungen festgesetzt werden solle, wollte Straw aber nicht sagen.

Die spanische Außenministerin Ana Palacio sprach sich ebenfalls für ein klares Signal an die Türkei aus. Allerdings müsse die türkische Regierung ebenso wie die türkische Gesellschaft erkennen, dass die Aufnahme von Verhandlungen über einen EU-Beitritt nur von ihnen selbst abhänge. Fischer sagte, er hoffe, dass die Türkei sehe, wie weit die EU ihre Türen jetzt geöffnet habe.

Deutschland und Frankreich schlagen vor, in der zweiten Hälfte 2004 auf Grundlage eines Berichts über die türkischen Reformen darüber zu entscheiden, ob mit der Türkei am 1. Juli 2005 Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden sollen. Der Türkei geht dies nicht weit genug. Auf dem Gipfel in Kopenhagen soll der Beitritt von zehn Staaten zum 1. Mai 2004 beschlossen werden.(APA/Reuters/dpa)