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Mit drastischer Bildersprache beschrieb Madleine Petrovic am Mittwoch die Auswirkungen für Frauen nach den Vorschlägen der Kommission.
Foto: APA/PFARRHOFER Herbert
Wien - Die Ideen der Pension-Reform-Kommission stoßen auf Kritik von Grünen und der Gewerkschaft. Für den Grünen Sozialsprecher Karl Öllinger tragen die Kommissionspläne eine "schlimme Handschrift". Madeleine Petrovic spricht von "ökonomischer Witwenverbrennung". Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), Hans Sallmutter, sieht die Kommission auf dem falschen Weg. Die angedachten Pläne würden "Blut, Schweiß und Tränen" bedeuten, sagte Öllinger. Viele der Gedanken würden für die Menschen "eine Katastrophe" bedeuten. Öllinger sieht in den Kommissionsvorschlägen auch "die Handschrift von Schwarz-Blau". Das sei exakt das, was ÖVP-Klubobmann Andreas Khol im Wahlkampf den Grünen vorgeworfen habe - Senkung der Netto- Ersatzrate, Pensionssplitting und damit Altersarmut. Weniger als die Hälfte Frauenpension Petrovic nahm Mittwoch vor allem die geplanten Maßnahmen für die Frauen aufs Korn. Sie verwies auf die wachsende Altersarmut und dass unter jenen, die zu wenig zum Leben haben, vor allem Frauen seien. "Ich würde mich genieren für so ein Papier", richtete Petrovic den Experten aus. Und die Frauen seien davon überproportional betroffen. Jetzt schon liege die durchschnittliche Alterspension der Frauen bei nur 45 Prozent jener der Männer. Das sei der größte Unterschied aller EU-Staaten. Die Vorschläge der Kommission würden diesen Rahmenbedingungen nicht gerecht. Umverteilung im Pensionssystem Neben dem Grünen Vorschlag der Grundsicherung wartete Petrovic mit einer neuen Variante auf, um dieses Problem anzugehen. Sie forderte ein Umverteilung im Pensionssystem. Bei den jährlichen Pensionsanpassungen sollten die Bezieher hoher Pensionen "geringere oder gar keine Zuwachsraten" bekommen, um die niedrigeren Pensionen stärker anheben zu können. "Das geht aber ins Mark der ÖVP-Klientel." Der ÖVP warf Petrovic vor, das Gutachten der Kommission bewusst bis nach der Wahl zurück gehalten und im Wahlkampf den Grünen vorgeworfen zu haben, die Pensionen kürzen zu wollen. Enttäuscht zeigte sich Sallmutter, über die Vorschläge. Die Kürzung der Nettoersatzrate sei der falsche Weg, um die Finanzierungsprobleme zu lösen. "Durch eine Kürzung der Pensionshöhe würden die Versicherten zu einer privaten Vorsorge gezwungen". Dadurch würde die Altersvorsorge für den Einzelnen jedoch beträchtlich riskanter", sagte Sallmutter. (APA)