Wien - Dreht die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) an den Öl-Hähnen, hat das immer auch Auswirkungen auf die Preise an den Weltmärkten. Denn das Kartell steht für rund ein Drittel der weltweiten Ölförderung, sein Verhalten wird an den internationalen Öl-Märkten mit Argusaugen verfolgt. Am Donnerstag sollten die OPEC-Mitglieder in Wien entscheiden, ob sie ihre Förderquoten verändern. Offiziell pumpen die zehn am Quotensystem teilnehmenden OPEC-Staaten derzeit 21,7 Mio. Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) in die Weltwirtschaft. Dies ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Allerdings werden die zugeteilten Mengen von mehreren Ländern deutlich überschritten - nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur zuletzt im November um insgesamt 2,4 Mio. Barrel pro Tag. AFP gibt eine Übersicht über die offiziellen OPEC-Quoten der einzelnen Länder:
   LAND                                          QUOTE

Algerien 693.000 Indonesien 1.125.000 Iran 3.186.000 Kuwait 1.741.000 Libyen 1.162.000 Nigeria 1.787.000 Katar 562.000 Saudi-Arabien 7.053.000 Venezuela 2.497.000 Vereinigte Arabische Emirate 1.894.000

GESAMT 21.701.000

Das Quotensystem deckt nur zehn von elf OPEC-Mitgliedern ab. Irak wird seit dem Einmarsch in Kuwait 1990 nicht mehr berücksichtigt. Nach einer Vereinbarung mit den Vereinten Nationen darf das Land 1,5 Mio. Barrel Öl pro Tag ausführen.(APA)