Wien - "Zur langfristigen Finanzierung der Alterspensionen genügt es nicht, wenn wir mehr und länger arbeiten" und "gesetzliche Reformschritte zur Stabilisierung des Pensionssystems müssen so rasch wie möglich gesetzt werden". Mit diesen beiden Kernbotschaften begründete der Leiter der Pensionsreformkommission, Theodor Tomandl, die von den rund 40 ExpertInnen vorgelegten Vorschläge. Zur eigenständigen Alterssicherung von Frauen schlägt die Kommission vor, die pensionsbegründenden Zeiten für gesellschaftliche wichtige Tätigkeiten wie Kindererzeihung zu verlängern, die Anzahl der Ersatzzeiten zu erhöhen oder die Bemessungsgrundlage zu erhöhen. Als möglichen anderen Weg nennen die Experten das Pensionssplitting bei Ehescheidung. Die bereits im Vorfeld von verschiedenen Seiten geübte Kritik an den Vorschlägen wies Tomandl zurück. Von "Blut, Schweiß und Tränen" könne keine Rede sein, sagte Tomandl zu der entsprechenden Aussage des Grünen Sozialsprechers Karl Öllinger. Die von den ExpertInnen vorgelegten Modelle seien nur Rechenbeispiele, aber keine Vorschläge. Keine Zeit zu verlieren "Eine weitere große Pensionsreform ist unvermeidlich und sie muss so schnell wie möglich kommen", unterstrich Tomandl. Je schneller der Beschluss für eine solche Reform getroffen werde, desto schonender könnten die Maßnahmen ausfallen. Wenn man hingegen länger zuwarte, müssten die Übergangszeiträume verkürzt und die Maßnahmen verschärft werden. Eine weitere Botschaft Tomandls lautet: "Die Vorschläge der Kommission würden den Generationenvertrag stärken und eine Überforderung der jungen Generation vermeiden." Mit der eigenständigen Alterssicherung für Frauen und der Invaliditätspension beschäftigen sich zwei weitere Hauptbotschaften Tomandls: "Wir müssen die Invalidität bekämpfen" und "eine eigenständige Alterssicherung für Frauen ist auch im Rahmen des bestehenden Systems möglich". (APA)