Rom/Kopenhagen - Fünf führende italienische
Globalisierungskritiker sind am Freitag in Kopenhagen festgenommen
worden, wo sie Demonstrationen am Rande des EU-Gipfels geplant
hatten. Die Aktivisten, unter ihnen der Sprecher der italienischen
Globalisierungsgegner, Luca Casarini, wurden in Gewahrsam genommen,
weil sie sich geweigert hatten, der dänischen Polizei ihre Ausweise
zu zeigen, berichtete das italienische Staatsfernsehen RAI. Ihnen
wird angeblich Widerstand gegen die Polizei vorgeworfen.
Die Festnahmen lösten in Italien Entrüstung aus. Die
oppositionellen Grünen forderten das italienische Außenministerium
auf, sich bei den dänischen Behörden für die Freilassung der
Globalisierungskritiker einzusetzen. Sie sprachen von einer
"Einschüchterungskampagne" gegen die No Global-Bewegung.
Die italienischen Globalisierungskritiker stehen seit Wochen unter
Druck. Vor einem Monat waren führende Aktivisten einer
süditalienischen No Global-Bewegung verhaftet und nach zehn Tagen
freigelassen worden. Ihnen werden umstürzlerischen Aktivitäten
vorgeworfen. Weitere 23 Personen wurden im norditalienischen Raum
wegen mutmaßlicher Beteiligung an den Krawallen beim G-8-Gipfel in
Genua im Juli 2001 festgenommen.
"Die Verfolgungskampagne geht weiter", sagte der Chef der
süditalienischen Globalisierungskritiker, Francesco Caruso, der
ebenfalls verhaftet worden war. Die Globalisierungskritiker planen am
Samstag eine Kundgebung in Genua, um gegen die "ideologische
Verfolgung" ihrer Bewegung zu protestieren. (APA)