Mit Jahresende jährt sich die ORF-Reform zum ersten Mal. ORF-Generaldirektorin Monika Lindner kann zugleich auf ihr erstes Jahr als Chefin des Österreichischen Rundfunks zurückblicken. Sie wurde am 21. Dezember 2001 vom Stiftungsrat zur "Generalin" bestellt und trat ihr Amt offiziell mit Anfang 2002 an. Ihre "erste Bilanz" fiel am Mittwoch in einer Aussendung des ORF "überwiegend positiv" aus: Eine Programmreform, einen "technologischen Modernisierungsschub", steigende Marktanteile und die Image-Kampagne "Alles bleibt besser" verbucht die ORF-Spitze auf der Habenseite.

"Umfassendste Programmreform seit 1995"

Programm für die junge Zielgruppe und mehr Österreichisches kündigte Lindner bei ihrem Amtsantritt an. Mit Spannung wurde denn auch die "umfassendste Programmreform seit 1995" erwartet, die im Oktober startete. Neue Formate wie "25 - das Magazin", die "Newsflashes" oder das "Weltjournal" wurden eingeführt, altbewährte Sendungen erhielten neue Gewänder. Einige Neuerungen stießen allerdings auf Gegenwehr: Dass die "Kunst-Stücke" von der neuen Leiste "Donnerstagnacht" abgelöst wurden, beschäftigte in Form einer Beschwerde von Rundfunkteilnehmern sogar den Bundeskommunikationssenat - der diese jedoch erst kürzlich zurückwies.

Umfrage zu Programmakzeptanz

Insgesamt aber erfreuen sich die neuen Sendungen einer positiven Publikumsakzeptanz, erklärte der ORF am Mittwoch unter Berufung auf Umfragen der Institute Fessel-GfK und Integral (28. Oktober bis 21. November). Die neuen Formate würden dabei durchwegs als "gut" beurteilt und von den jüngeren Zuschauern "deutlich stärker wahrgenommen". Auffälligste Neuerungen seien die "Newsflashes" und die Einzelmoderation der "Zeit im Bild 1". Auf das Image des Unternehmens wirke sich die Programmreform durchwegs positiv aus, heißt es weiter: In allen abgefragten Image-Qualitäten sei die Zustimmung gegenüber der vorigen Untersuchung im August 2002 gestiegen. (APA)