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"Geschwindigkeitsdämon", "Chirurg" und "Hamsterer" - das sind einige der Ess-Typen, die in einer britischen Studie unterschieden werden. "Bei Tisch geben wir unbewusst unser wahres Ich preis", sagte am Donnerstag die Psychotherapeutin Christine Webber, die dafür die Essgewohnheiten von über 300 Kindern und Erwachsenen studiert hat.

Generell könne man sagen, dass Frauen beim Essen eher ihre unbewussten Wünsche zum Ausdruck brächten, während Männer primäre Überlebensinstinkte und territoriale Ansprüche erkennen ließen. Für Frauen sei das Essen zum Beispiel oft ein Mittel zur Verführung, vor allem wenn sie nur die Gabel benutzten. Die "Opportunistin" will dagegen bei einem Restaurantbesuch mit Freunden unbedingt auch mal vom Teller der anderen probieren. Das lasse tief blicken: Auch im Leben wolle dieser Typ Frau gern von allem ein bisschen. Mütterliche Persönlichkeiten wiederum konzentrierten sich vor allem darauf, die anderen beim Essen zu beobachten und sich immer wieder zu vergewissern, ob es ihnen auch schmecke.

Männer wollen überleben, Frauen dagegen genießen

Bei den Männern machte Webber unter anderem den "Hamsterer" aus, der auf seinem Teller Riesenportionen aufhäuft und sie dann mit vorgelegtem Unterarm vor fremdem Zugriff schützt. Die Psychologin leitet daraus "Erfolgshunger" ab. Der "Chirurg" wiederum, ein distanzierter Typ, zerlegt jede Mahlzeit sorgfältig in mundgerechte Stücke und ordnet diese Einheiten präzise und übersichtlich an, bevor er den ersten Bissen zum Mund führt.

Ganz anders der oft unter Teenagern zu findende "Geschwindigkeitsdämon": Er matscht alles zusammen und schaufelt es so schnell in sich hinein, als hätte er tagelang gehungert. Am liebsten isst er mit den Fingern. Webbers Schlussfolgerung: "Sage mir, wie du isst, und ich sage dir, wer du bist."(APA/red)