Wien/Los Angeles - Im Rechtsstreit um die Rückgabe von sechs Klimt-Gemälden, die sich seit der NS-Zeit in der Österreichischen Galerie befinden, beantragte die Finanzprokuratur eine Verlängerung der Berufungsfrist, die am 26. Dezember abläuft, um einen Monat. Randol E. Schoenberg, Anwalt der Klägerin Maria Altmann, ist erbost: Die Republik versuche permanent, den Prozess in die Länge zu ziehen. Wie berichtet, wird derzeit erst einmal geklärt, ob eine Zuständigkeit der US-Gerichte gegeben sei. Österreich bestreitet dies mit Hinweis auf das Völkerrecht. Die Betagtheit der Klägerin (Maria Altmann ist 86 Jahre alt), die Schoenberg ins Treffen führt, dürfe, so Gottfried Toman von der Finanzprokuratur, kein Grund sein, einen Einspruch "hinzuschludern": Es sei legitim, jedes Rechtsschutzinstrument zu verwenden. (trenk)


Autorin Gabrielle Wittkop 1920-2002 Frankfurt am Main

- Die deutsch-französische Schriftstellerin Gabrielle Wittkop nahm sich 82-jährig an ihrem Wohnort Frankfurt am Main das Leben. Ihr war Lungenkrebs diagnostiziert worden. Die bekennende Bisexuelle, die sich selbst als "zynisch" und "asozial" bezeichnete, war die Witwe des deutschen Essayisten Justus Franz Wittkop. Sie hatte den 22 Jahre älteren Homosexuellen während des Zweiten Weltkriegs in Paris vor den Nationalsozialisten versteckt. Weithin bekannt wurde die 1920 in Nantes geborene Autorin, die zeitweise auch für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung arbeitete, durch ihr Romandebüt Le nécrophile (1972), in dem es um sadistische Neigungen bei Frauen geht. (AFP)