Graz - Der steirische Sicherheitsdirektor Josef Klamminger wehrt sich gegen am Montag vom Grazer Ausländerbeirat erhobene Rassismus-Vorwürfe im Zuge der Drogenbekämpfung. Der Ausländerbeirat hatte von Fällen gesprochen, bei denen im Zuge von Amtshandlungen Verletzungen passiert und auch verbal-rassistische Attacken keine Seltenheit sein sollen. "Die Mitglieder zur Bekämpfung der offenen Suchtmittelkriminalität wurden allesamt sorgfältig ausgewählt, bestens geschult und begegnen dem mitunter höchst aggressiven Gegenüber mit besonderer Sensibilität", stellte Klamminger am Dienstag fest.

Bisher wurden laut Sicherheitsdirektor 400 Amtshandlungen geführt, 281 Personen kontrolliert und 40 Personen wegen Verbrechens nach dem Suchtmittelgesetz verhaftet. Klamminger konterte auch auf Vorwürfe von Afrikanern, sie seien gegen ihren Willen fotografiert worden: "Die Verwendung personenbezogener Daten im Wege von Bildaufzeichnungsgeräten" - wie es im Amtsdeutsch heißt - sei im Sicherheitspolizeigesetz "genauestens" geregelt. Das Fotografieren stelle "ein gelinderes, aber höchst effizientes Mittel bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität und Bandenkriminalität dar", so Klamminger, "naturgemäß stößt es nicht überall auf Gegenliebe."

Er wies außerdem darauf hin, dass Angehörige fremder Staaten in Österreich der allgemeinen Ausweispflicht unterliegen. Bei entsprechender Begegnung mit der Exekutive sollte es daher "beidseitig keinerlei Schwierigkeiten geben." Zu dem vom Ausländerbeirat besonders beklagten Fall, wo ein nicht im Drogengeschäft involvierter Afrikaner am Daumen verletzt wurde, stellt Klamminger fest, dass dies der bisher einzige Fall sei, den er als "bedauerlich" werte. Außerdem würden die Umstände der Verletzung genauestens geprüft. Wenn nun darüber hinaus eine Interessensvertretung von Schwarzafrikanern der Polizei "ehrliche Hilfe" im Kampf gegen den Drogenhandel anbiete, "dann bewerte ich dies als Größe und nehme das Angebot auch innerlich gerne an", lautete die Stellungnahme des Sicherheitsdirektors.

Laut Klamminger gibt es in der Steiermark rund 3.000 Suchtabhängige und vor allem in Graz einen "dramatischen Anstieg von Drogentoten". Es liege "nicht in unserer Absicht, Personen bestimmter Rasse, Religion oder Nationalität zu verfolgen. Wir wollen aber all jenen leider einschlägigen Tätergruppen mannhaft entgegenwirken, die durch den Handel von Heroin oder Kokain wahrhaft menschliche Tragödien auslösen und zumeist ganze Familien unwiderruflich in den Abgrund stürzen", so der Sicherheitsdirektor wörtlich. (APA)