Politiker in der "ZiB 1" - (zum Vergrößern anklicken)

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Politiker in der "ZiB 2" - (zum Vergrößern anklicken)

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Politiker im Radio - (zum Vergrößern anklicken)

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Politiker im "Report" - (zum Vergrößern anklicken)

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Politiker in "ATV-i" - (zum Vergrößern anklicken)

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Landespolitiker am Wort - (zum Vergrößern anklicken)

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Ein Jahr Politik im Fernsehen: Wolfgang Schüssel kam mit Abstand am längsten zu Wort. Was den Wahlsieger wohl kaum störte. Jörg Haider und die FPÖ wurden am häufigsten in der "ZiB" genannt. Was die ob Turbulenzen und Absturz deutlich weniger freute.

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"Keiner hat mehr Redezeit in der ,Zeit im Bild 1‘", schrieb DER STANDARD auch schon 1999/2000 zur Bilanz des ablaufenden Jahres von Mediawatch über den Kanzler. Dieser Kanzler hieß freilich Viktor Klima und war Parteichef der SPÖ.

Klassischer Fall von Kanzlerbonus

Bald danach ließ die ÖVP die Regierungsverhandlungen mit den Sozialdemokraten platzen, ab Februar hatte Österreich eine schwarz-blaue Regierung. Der Befund von Mediawatch und STANDARD blieb. Nur heißt jener Regierungschef jetzt Wolfgang Schüssel, der in den wichtigsten Nachrichten Österreichs am längsten sprechen durfte. Weit vor SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer, der im "Report" am ausführlichsten redete. Und vor Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (FPÖ), die in der "ZiB 2" am längsten zu Wort kam. Klassischer Fall von Kanzlerbonus - übrigens auch in den Radiojournalen und den Nachrichten des Privatsenders ATV. Nicht immer gereichen Sekunden in der "ZiB 1" dem betroffenen Politiker zur Freude.

Jörg Haider - meistgenannter Politiker

Die höchst turbulente Implosion der FPÖ bescherte Jörg Haider davon gleich so viele, dass auch er es auf einen ersten Platz schaffte. Er ist noch vor dem Kanzler neuerlich und mit Abstand meistgenannter Politiker in dieser ORF-Sendung. Wie auch in der "ZiB 2", im "Report", in "Morgenjournal" und "Mittagsjournal" auf Ö1 sowie den ATV-Nachrichten. Also keine Rede von "Bin schon weg."

Noch immer dick da

Das Ranking der Landeshauptleute in der "ZiB 1" führt Haider naturgemäß mit riesigem Abstand an. Es folgen der Wiener Landes- und SP-Chef Michael Häupl vor den VP-Kollegen Josef Pühringer (Oberösterreich), Franz Schausberger (Salzburg) und Erwin Pröll (Niederösterreich).

Auf- und Absteiger gegenüber 2001

Auf- und Absteiger gegenüber 2001 identifiziert Mediawatch unter jenen, die am längsten in der "ZiB 1" sprachen: Höher platziert als im Jahr zuvor sind hier SP-Chef Gusenbauer, FP-Problemfall Haider, der übergelaufene Finanzminister Karl-Heinz Grasser, FP-Exklubobmann Peter Westenthaler, FP-Chef Herbert Haupt und Innenminister Ernst Strasser (VP). Die Gegenrichtung in der Mediawatch-Rangliste nahmen die zurückgetretene FP-Chefin Riess-Passer, Grünen-Chef Alexander Van der Bellen, Bundespräsident Thomas Klestil und Außenministerin Benita Ferrero-Waldner.

Politik in der "ZiB" ist meist männlich

"Krass unausgewogen wie in den Vorjahren" nennen die Innsbrucker Medienbeobachter die Präsenz von Männern und Frauen in der "ZiB 1": Gerade 16,4 Prozent der O-Töne in dieser Sendung kamen von Politikerinnen.

Kaum verändert hat sich über die vergangenen Jahre auch das Verhältnis von O-Tönen der Regierung zu jenen der Opposition in der mit Abstand meistgesehenen Nachrichtensendung des Landes: Drei Viertel gehen auf das Konto der Regierungsparteien.

ATV: Opposition mit einem Drittel Redezeit

In ATV kommt die Opposition auf ein Drittel der Redezeit. Für die Verteilung von TV-Sekunden unter den Parteien gilt wie schon für jene Jörg Haiders: Die Freude darüber, dass diese Partei deutlich mehr Redezeit und Nennungen verbucht als die übrigen, dürfte sich in ziemlich engen Grenzen halten. Ging es doch vor allem um den Kleinkrieg innerhalb der Fraktion und zuletzt ihren dramatischen Wählerschwund.

WK vor ÖGB

Unter den Sozialpartnern waren 2002 Vertreter der Wirtschaftskammer in der "ZiB 1" am längsten am Wort. Der ÖGB folgt mit merklichem Abstand; die Arbeiterkammer kam auf weit weniger als die Hälfte der "ZiB"-Sekunden ihres unternehmerischen Gegenübers. (fid/DER STANDRD; Printausgabe, 31.12.2002/1.1.2003)