Wien - Manchmal passt sogar der Name. Denn die Großfeldsiedlung ist tatsächlich sehr groß: Auf 400.000 Quadratmetern Fläche wurden zwischen 1970 und 1974 insgesamt 5710 Wohnungen in "typischen" Bauten des sozialen Wohnbaus und 86 Wohnungen in Reihenhäusern errichtet. 300.000 m² blieben als Grünflächen zwischen den Bauten erhalten (Zum Vergleich: Eisenstadts Stadtgärtner pflegen 130.000 m² Grünland). In den Wohnungen der Siedlung - im Durchschnitt 61 m² pro Wohneinheit - leben laut Wiener Wohnen derzeit rund 15.000 Menschen (Eisenstadt hatte 2001 knapp 12.000 Einwohner).

Aufgrund seiner Größe wird der Siedlungskomplex von den Gemeindebauverwaltern nicht - wie sonst üblich - als eine, sondern vier Verwaltungseinheiten geführt.

Acht Wohnungen der Großfeldsiedlung sind speziell adaptierte Behindertenwohnungen, 28 stehen als so genannte "Notfallswohnungen" für Familien zur Verfügung, die aus gesundheitsgefährdenden Wohnungen anderswo abgesiedelt werden mussten oder aber als Opfer von Gewalt oder Wohnungsspekulation umgesiedelt wurden. Zurzeit stehen insgesamt 16 Wohnungen der Großfeldsiedlung leer.

In der Großfeldsiedlung gibt es überdies 2040 vermietete KFZ-Stellplätze (exakt so viele wie in Eisenstadt), 135 Waschküchen, elf Arztordinationen und eine Polizeiwachstube. Die Verlängerung der U1 verläuft direkt unter der Großfeldsiedlung durch (konkret durch die Bubergasse 2a und die Lhotzkygasse 5. Stiegen 6 und 7).

Ihren Ruf als Hort sozial gescheiterter Existenzen trägt die Siedlung zu Unrecht: Die Zahl der Delogierungen - ein verlässliches Zeichen zur Bewertung des Wohl- oder Notstandes einer Region - liegt in der Großfeldsiedlung um 20 Prozent unter den ansonsten in Wiens Gemeindebauten üblichen Werten. (rott/DER STANDARD, Printausgabe, 27.1.2003)