Über 30 Organisationen rufen kommenden Samstag (17.11.2007) zu einer Demonstration gegen Rassismus und Faschismus auf. Zentrale Forderungen der OrganisatorInnen lauten:

"Nein zur Kriminalisierung von "FluchthelferInnen"!
Menschenverachtung kann nicht durch Gesetze gerechtfertigt werden!
Rassismus bekämpfen im Alltag und im Staat!
Gegen Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen!
Sexismus bekämpfen!
Patriarchale und rassistische Leitkultur abschaffen!"

Feministinnen haben sich an der Organisation beteiligt und werden den Zug mit einem FrauenLesben-Block anführen. Im folgenden der eigene Demo-Aufruf des FrauenLesben-Blocks im Wortlaut:

"FrauenLesben gegen Rechts(d)ruck Männerriten schaffen faschistische Eliten

Jede antifaschistische Organisierung muss Sexismen und patriarchale Strukturen offensiv bekämpfen. Klar dabei ist, dass Frauen die Definitionsmacht darüber obliegt, was Sexismus ist und worin er sich zeigt. Deshalb gibt es auch die Mitarbeit von Feministinnen in diesem antifaschistischen Bündnis und einen Frauen-Lesben-Block auf der gemeinsamen Demo.

Die alte und neue Rechte baut auf sexistischen und patriarchalen Vorstellungen auf, um „Herr im eigenen Land" zu sein oder zu werden. Sie propagiert reaktionäre Normen, wie sich „richtige" Frauen zu verhalten und wie sie zu leben haben. Das zeigt sich unter anderem in der Familienpolitik, in der Forderung nach einem Abtreibungsverbot und der so genannten „Kopftuchdebatte". Die zwanghafte Verschleierung und die Vermarktung der nackten Frau macht beides Frauen zu Objekten. Als Feministinnen kämpfen wir darum Frauen als eigenständige Menschen anzuerkennen. Unter dem Deckmantel der „emanzipierten" Frau wird uns jedoch suggeriert uns von moslemischen Frauen, die ein Kopftuch tragen abzugrenzen. Diese Einvernahme und Eingrenzung von Emanzipation ist rassistisch! Eine „westliche Wertegemeinschaft", die sich selbst für zivilisiert und modern erklärt und alle anderen zu „Barbaren" macht oder als „rückständig" darstellt müssen wir mit allen Mitteln bekämpfen! Wir stellen uns gleichzeitig gegen jegliche Religion und Wissenschaft, die Frau als "dem Mann untergeordnet" oder als „minderwertig" ansieht.

Frauen werden in jeder patriarchalen Gesellschaft als Ressource verwendet. Jedes Patriarchat braucht auch Frauen an seiner Seite, die es stützen. Deshalb wird in rechtskonservativen Regierungen und klerikalfaschistischen Organisationen Frauen Platz gegeben, die die sexistische Unterordnung der Frau befürworten und die eine rassistische und nationalistische Ausgrenzung vertreten.

Die aktuellen Versuche der Rechten sind: Abtreibung wieder zu illegalisieren; die Empörung über sexuelle Gewalt zu benützen, um lebenslange Haft und Überwachung für alle durchzusetzen; genauso wie Frauen ausschließlich als Mütter zu sehen, Rechte für - auch gewalttätige - Väter zu stärken und die Frauen in die gratis Pflege und Familienarbeit zu drängen. Gleichzeitig verdienen Frauen in der Erwerbsarbeit konsensartig weniger. Das sind nicht nur Ziele klerikalfaschistischer Männerbünde, neonazistischer Organisationen sondern auch konservativer Regierungspolitik. Freie Frauen sind generell unerwünscht. Feminismus wird zum Feindbild, wenn Frauen die „heilige Familie" und den hetero-patriarchalen Normalzustand in Frage stellen und Männergewalt an Frauen aktiv bekämpfen.

Der Kapitalismus bedient sich immer wieder faschistoider bis offen faschistischer Organisationen und Parteien, um Oppositionen und soziale Bewegungen anzugreifen. Sie benutzen dies, um Gesetze sowie Strukturen zu schaffen, um mehr Profite für das Kapital durchzusetzen. Die Einverleibung der Frauen in diese strukturellen Gewaltverhältnisse erzeugt nicht nur eine rapide steigende Frauenarmut, sondern erhöht die sexistische Gewalt gegen Frauen in allen Schichten.
In Männerbünden und Burschenschaften wird eine patriarchale „Männlichkeit" produziert, die auf Hierarchie, Gehorsam und Militarismus aufbaut. Das sind Voraussetzungen um Soldaten zu produzieren und Kriege führen zu können.

Männerbünde zerschlagen
Sexismus beenden
Patriarchat abschaffen"

(red)