Wien - Die Grünen Frauen und die Grüne Bildungswerkstatt laden zu einer Veranstaltung im Rahmen der Feministischen Herbstreihe 2007 "Frauen und Macht". Bei dem Diskussionsvortrag "Gerechtigkeit für alle?" wird die Philosophin Gudrun Perko über die Erweiterung von Gender Mainstreaming durch Queer und Diversity referieren.

Die Strategie des Gender Mainstreaming soll die unterschiedlichen Ausgangslagen und Wirkungen von Maßnahmen auf Frauen und Männer und die Gleichstellung in allen Lebensbereichen berücksichtigen. Inwiefern das Ziel bislang praktisch umgesetzt wurde, gilt es zu fragen.

Zudem zeigt sich, dass Erkenntnisse und Forderungen der Queer-Studies und von Diversity-Ansätzen bislang in der Gleichstellungspolitik und -praxis vernachlässigt wurden: Erstens, weil es nicht nur die Geschlechter Mann und Frau gibt, sondern eine Vielzahl von Gender existiert (Transgender, Intersexualität etc.). Und zweitens, weil die Kategorie Gender ("Geschlecht") alleine nicht ausreicht, um gegen gesellschaftliche Benachteiligung von Menschen vorzugehen, sondern es um die Verknüpfung von Gender, kulturelle Herkunft, Hautfarbe, soziale Klasse, sexuelle Orientierung, Religion, Alter, "Behinderung" etc. gehen muss.

Es bedarf daher eines intersektoralen Ansatzes. Gudrun Perko erklärt im Vortrag, was Gender Mainstreaming, Queer-Studies und Diversity-Ansätze meinen. Anschließend stellt sie das Konzept der "social justice" vor, welches das bisherige Gender Mainstreaming-Konzept sinnvoll und praxisrelevant erweitert. Ebenso bringt sie Beispiele aus der Praxis, wo bereits auf Queer- und Diversity-Ansätze Rücksicht genommen wird. (red)