Beruf und Familie können an der Uni Graz vereinbart werden.
MATTHIAS RIETSCHEL

Graz - Frauen- und Familienfreundlichkeit wird an der Universität Graz groß geschrieben: Am Montagabend wurde ihr dafür die Bundesauszeichnung in der Kategorie "öffentlich-rechtliches Unternehmen" verliehen. Mit der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG wurde ein weiteres großes steirisches Unternehmen mit einem ersten Platz (Kategorie "Großbetriebe") ausgezeichnet.

Wenn es darum geht, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, kommt der Uni Graz ein österreichweiter Vorbildstatus zu: Etwa die Hälfte der insgesamt rund 3.120 Beschäftigten sind Frauen, in Führungspositionen beträgt ihr Anteil 25 Prozent. Am Montag zeichnete Familienministerin Andrea Kdolsky (V) die Grazer Uni in der Österreichischen Kontrollbank in Wien aus.

Positive Kriterien

An der Spitze der Grazer Universität stehen dem Rektor drei Vizerektorinnen und ein Vizerektor zur Seite. Eine individuelle Arbeitszeitregelung mit Rücksicht auf Betreuungspflichten ist für die Arbeitnehmerinnen und -nehmer ebenso möglich wie der Wechsel zwischen Voll- und Teilzeit, ein gleitender Wiedereinstieg oder eine verlängerte Karenzierung. Als Kinderbetreuungseinrichtungen stehen u.a. eine Kinderkrippe und ein Kindergarten zur Verfügung. Bei Bedarf unterstützt die Universität durch einen erweiterten Pflegefreistellungsanspruch über das gesetzlich vorgeschriebene Ausmaß hinaus in Form von Sonderurlaub.

"Als größte Bildungseinrichtung der Steiermark und eine der bedeutendsten Arbeitgeberinnen der Region nimmt die Universität Graz ihre Vorreiterrolle sehr ernst", betont Rektor Alfred Gutschelhofer. Die Uni Graz sehe darin "einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung". Erst jüngst wurde die Universität Graz zum frauen- und familienfreundlichsten öffentlichen Unternehmen der Steiermark gekürt.

Auszeichnung

Der erstmals 1999 durchgeführte Bundeswettbewerb "Frauen- und familienfreundlichster Betrieb" will Unternehmen, die eigeninitiativ frauen- und familienfreundliche Maßnahmen ergreifen, durch eine staatliche Auszeichnung öffentlichkeitswirksam anerkennen. Die Auszeichnungen werden in den Kategorien Klein-, Mittel- und Großbetriebe, Öffentlich-rechtliche und Non-Profit-Unternehmen vergeben.

Ein weiterer steirischer Betrieb, der von der Ministerin vor den Vorhang geholt wurde, ist die Steiermärkische Sparkasse (Kategorie Großbetriebe). Das Unternehmen konnte die Jury vor allem durch seine vielfältigen Möglichkeiten in den Bereichen Teilzeit, Karenz, Wiedereinstiegsprogramme, Aus- und Weiterbildung sowie Gesundheit überzeugen. "Wir sind davon überzeugt, dass familienfreundliche Maßnahmen eine echte Win-Win-Situation sind: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zufriedener und damit zu mehr Einsatz bereit", meint Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch. (APA)