Das neue Quotengesetz in Norwegen zeigt Wirkung: 12 "Quoten-Sünder" wurden verwarnt.
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Oslo - Zwölf kleinen norwegischen Unternehmen droht die Zwangsschließung wegen einer nicht erfüllten Frauenquote in den Aufsichtsräten - darunter der Erstligafußballclub Fredrikstad FK. Die Unternehmen erhalten nun eine Warnung, das seit dem 1. Jänner geltendes Gesetz binnen Monatsfrist umzusetzen, wie die zuständige Abteilung des Handelsministeriums am Freitag in Oslo mitteilte. Kommen die Unternehmen der Aufforderung nicht nach, droht ihnen demnach eine Gerichtsvorladung zwecks Auflösung.

Das mit Jahresbeginn in Kraft getretene Gesetz schreibt allen an der Börse notierten Unternehmen vor, mindestens 40 Prozent ihrer Aufsichtsratssitze mit Frauen zu besetzen. Der Fußballverein Fredrikstad FK bezweifelte, zu Recht in die Liste der Frauenquoten-Sünder aufgenommen worden zu sein. "Wir haben am 20. Dezember eine außerordentliche Mitgliederversammlung abgehalten und dabei die Vertretung von Frauen gemäß dem Gesetz beschlossen", zitierte der öffentliche Rundfunksender NRK auf seiner Internetseite Vereinspräsident Per Kristian Olsen. "Deswegen habe ich nichts zu befürchten." Die große Mehrheit der 463 betroffenen Unternehmen setzte die Frauenquote um. Manche änderten ihren Rechtsstatut in Gesellschaften mit beschränkter Haftung, die nicht von der Neuregelung betroffen sind. Vor Verabschiedung des Gesetzes im Jahr 2006 gehörten den Aufsichtsräten 18 Prozent Frauen an. (APA)