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Hillary Clintons neue Wahlkampfleiterin Maggie Williams packt hart an.
Foto: APA/AP/Dennis Cook

Als Stabschefin von Hillary Clinton im Weißen Haus war Maggie Williams bekannt dafür, dass sie der First Lady, wenn nötig, unverblümt die Wahrheit sagte. Als "truth-teller" punziert, hatte sie bis zu den Vorwahlen in New Hampshire nur am Rande des Clinton-Wahlkampfes teilgenommen.

Nach Hillarys Niederlage in Iowa wurde sie jedoch aktiv und ersetzte vor wenigen Tagen die bisherige Wahlkampfleiterin Patti Solis Doyle. Seither weht in der Clinton-Kampagne ein anderer Wind, manche sagen auch "dirty campaigning" dazu.

dea ex machina

Hillary Clinton und Maggie Williams lernten einander in den frühen Achtzigerjahren bei einem gemeinsamen Projekt, dem Children's Defense Fund, kennen und sind seither trotz Hillarys übergeordneter Stellung eng befreundet. Hillary rief sie ins Weiße Haus. Es war daher logisch, Maggie Williams quasi als dea ex machina in der Stunde der Not zu Hilf' zu rufen. Inwieweit die Ratschläge und die Strategie von Maggie Williams für Hillary jedoch von Nutzen sind, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Viele hoffen nun, dass Maggie Williams' Einstieg in die Kampagne nicht in die Kategorie des "Umstellens von Liegestühlen auf der Titanic" fällt.

Karriereweg

Margaret Williams wurde im Dezember 1954 in Kansas City im Staat Missouri als Tochter eines Regierungsangestellten und einer Lehrerin geboren: Den Namen Margaret legte sie bald ab und wurde auch offiziell zu "Maggie". Obwohl sie aus einer baptistischen Familie kam, besuchte sie das katholische Trinity College in Washington und später die Annenberg School of Communications an der University of Pennsylvania, wo sie auch ihren Master erhielt. Ihre Abschlussarbeit behandelte das Verhältnis von schwarzen PolitikerInnen zu schwarzen JournalistInnen.

Schuldenberg, unverschuldet

Von ihren FreundInnen wird sie unter anderem als leidenschaftlich und hartnäckig bezeichnet, angeblich stellt sie allzu oft ihr Licht unter den Scheffel. Ins Rampenlicht geriet sie allerdings als Zeugin während der Whitewater-Hearings im US-Kongress in den Neunzigerjahren. Niemand warf ihr auch nur das geringste Fehlverhalten vor, aber am Ende der zweiten Clinton'schen Amtsperiode hatte sie (wie damals viele Clinton-BeraterInnen) Anwaltsschulden von 350.000 Dollar. Sie war damals frisch mit einem US-Diplomaten verheiratet, dem sie nach Paris folgte. Dort versuchte sie, ihren Schuldenberg abzubauen.

Nach ihrer Rückkehr war sie Stabschefin von Bill Clintons New Yorker Büro, bevor sie 2005 gemeinsam mit einem alten Freund, Patrick Griffin, eine Management-Beratungsfirma gründete. Sie war unter anderem ein Fellow an der berühmten John F. Kennedy School of Government in Harvard und sitzt gegenwärtig im Aufsichtsrat von dessen Institute of Politics. (Susi Schneider/DER STANDARD, Printausgabe, 28.2.2008)