Paul Gaugin "Mahlzeit"

"Frauen und Mädchen machen nach wie vor den Großteil der von Essstörungen Betroffenen aus" bestätigt die Allgemeinmedizinerin Dr.in Renate Kastner vom Therapiezentrum intakt. Das Verhältnis von Frauen zu Männern beträgt für die Anorexie 10:1 und für die Bulimie etwa 20:1 (deZwaan, 2004).
Im Rahmen des Internationalen Frauentages am 8. März beraten und informieren ExpertInnen aus dem Team von intakt Therapiezentrum für Menschen mit Essstörungen zum Thema Essen, psychischen Problemen und alles was damit zusammenhängt (10.00 bis 14.00 Uhr im Therapiezentrum intakt).

"Der Informations-Tag ist ein niederschwelliges Angebot von intakt für alle jene, die sich grundsätzlich über Essverhalten im Allgemeinen und Essstörungen im Besonderen informieren wollen," erklärt Mag.a Rahel Jahoda, Leiterin des psychotherapeutischen Teams und Gründungsmitglied von intakt. Bei medizinischen Fragen werden Doktor Renate Kastner und die Fachärztin für interne Medizin Doktor Theresia Tiller zur Verfügung stehen. Fragen, die im Zusammenhang mit dem Essen und dem psychischen Wohlbefinden auftauchen, beantworten Expertinnen des psychotherapeutischen Teams. Angehörige, Eltern und Freunde bzw. Freundinnen von Betroffenen sind angesichts der Problematik oft rat- und hilflos. Daher wird es an diesem Tag Gelegenheit geben, sich erste Schritte zur Unterstützung zu holen und mögliche Fragen zu klären.

Daten und Fakten

Oft kann eine erste Diät zu einem gestörten Essverhalten führen und in weiterer Folge eine Essstörung auslösen. Symptome des gestörten Essverhaltens wie z.B. Unzufriedenheit mit Figur und Gewicht, gezügeltes Essverhalten und Heißhungeranfälle sind in der Normalbevölkerung verbreitete Phänomene. Besonders häufig sind diese Symptome bei Frauen in der Adoleszenz bzw. jungen Erwachsenenalter zu finden. Zwei Drittel dieser Population führen Maßnahmen zur Gewichtsregulation durch oder halten chronisch Diät und ca. jede fünfte Frau leidet gelegentlich an Heißhungeranfällen.
Laut einer Untersuchung des Wiener Programms für Frauengesundheit aus 2007 sind mehr als die Hälfte der befragten Frauen mit ihren Körperproportionen unzufrieden, machen ihren Selbstwert vom Gewicht abhängig und haben Angst zuzunehmen.

Therapiezentrum intakt

Das Therapiezentrum intakt wurde 2006 gegründet und versteht sich als Kompetenzzentrum für den Bereich Essstörungen. Das Team von intakt setzt sich aus Medizinerinnen, Psychologinnen und Psychotherapeutinnen zusammen. Das Behandlungsprogramm umfasst medizinische, psychologische und psychotherapeutische Betreuung und richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren und an Erwachsene. In besonderem Maße werden posttraumatische Belastungsstörungen in der Behandlung berücksichtigt. Das Behandlungsprogramm ist alters- und essstörungsspezifisch ausgerichtet.
Außerdem werden Angehörigenberatung, Workshops und Vorträge zum Thema als Information oder Präventivmaßnahme für Schulen und Interessenten angeboten.

Jeden Freitagnachmittag gibt es die Möglichkeit, nach telefonischer Vereinbarung (01/22 88 770), zu einem kostenlosen, persönlichen Informationsgespräch. (red)