London - Hohe Ölpreise haben dem weltweit zweitgrößten Mineralölkonzern Royal Dutch/Shell im vierten Quartal zwar zu einem Gewinnanstieg um 46 Prozent verholfen. Für das Gesamtjahr 2002 weist der britische Konzern aber einen um fast ein Viertel geringeren Gewinn als im Vorjahr aus.

Top-Manager des Unternehmens erklärten am Donnerstag in London, der Konzern sei auf einen möglichen Irak-Krieg, der zu einer Unterbrechung der Ölversorgung führen könnte, gut vorbereitet. Die Vorratshaltung sei so strukturiert, dass man flexibel reagieren könne.

Quartalsergebnis im Rahmen der Erwartungen

Das Quartalsergebnis lag im Rahmen der Erwartungen. An der Londoner Börse reagierte der Aktienkurs daher kaum.

Der Nettogewinn kletterte im vierten Quartal 2002 bereinigt auf 2,782 Mrd. Dollar (2,55 Mrd. Euro) von 1,909 Mrd. Dollar im Vorjahr, teilte der britische Konzern heute mit. Im Gesamtjahr ist der Nettogewinn jedoch um 23 Prozent auf 9,218 Mrd. Dollar eingebrochen.

Anstieg des Vorsteuergewinns bis 2004

Bis 2004 soll die Eigenkapitalrendite auf dem Niveau von 13 bis 15 Prozent gehalten werden. Im vergangenen Jahr kam der Konzern auf eine Eigenkapitalrendite von 14 Prozent.

Durch Synergien und Kostenersparnisse rechnet Shell bis 2004 mit einem Anstieg des Vorsteuergewinns um 1,5 Mrd. Dollar. 2002 hatte der Ölkonzern 370 Mio. Dollar durch Synergien eingespart. Das angekündigte Sparziel von 500 Mio. Dollar hat das Unternehmen 2002 nach eigenen Angaben um 100 Mio. Dollar übertroffen. Zugleich teilte Shell mit, die Vorgabe zum jährlichen Produktionswachstum von 3 Prozent beizubehalten.(APA/Reuters/vwd)